Berlin. Ein investigativer Bericht sorgt für Diskussionen um Sprachkurse für Asylbewerber. Diese werden schließlich vom Bundesamt für Migration finanziert. Dabei zahlt das Amt für jeden einzelnen Schüler, was zum Betrug quasi einlädt. Gegenüber dem Rundfunk Berlin-Brandenburg erzählt eine Lehrerin, wie die Praxis aussieht: „Es ging nur ums Geld und dabei wurde auch betrogen.“ So sei sie etwa von der Schulleitung dazu aufgefordert worden, für nicht gehaltene Unterrichtsstunden zu unterschreiben. Zudem seien Kursteilnehmer abgerechnet worden, die schon längst abgebrochen oder die Schule gewechselt hatten.
„An meiner Schule herrschte das Prinzip: bloß keinen Kunden verlieren, völlig egal, wie er sich benimmt“, erzählt sie weiter. Entsprechend hätten sich die Schüler auch verhalten, seien etwa bekifft zum Unterricht gekommen. „Als ich mich einmal zur Tafel umgedreht habe, hat ein junger Mann mit seinem Handy meinen Hintern fotografiert und sich geweigert, das Foto zu löschen.“ Ein pädagogisches Konzept habe es dabei nicht gegeben. Andere Lehrer berichten, daß manche ihre Schüler eher einen Alphabetisierungskurs gebraucht hätten. (tw)