Sidney. Der australische Hochschuldozent und Politik-Analyst Tim Anderson hat die US-Politik beschuldigt, durch brisante Geheimoperationen einen Vorwand dafür zu schaffen, daß US-Truppen auch künftig in Afghanistan stationiert bleiben müßten. Anderson wies in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim in diesem Zusammenhang auf die angebliche „Flucht“ einer größeren Zahl von IS-Kämpfern aus einem Gefängnis im Nordwesten Afghanistans hin, die durch eine Undercover-Aktion amerikanischer Einsatzkräfte ermöglicht worden sei.
Wörtlich sagte Anderson, der Dozent für politische Ökonomie an der Universität Sidney ist und 2016 ein Buch unter dem Titel „Der schmutzige Krieg um Syrien“ veröffentlicht hat: „Washington scheint sehr daran gelegen, seine Trümpfe in der Region für weitere ´Teile und herrsche´-Operationen zu behalten, um so einen Vorwand für US-Basen in der ganzen Region zu schaffen.“
Weiter erklärte Anderson: „Das Auseinanderdividieren von Völkern mithilfe Israels und der Saudis und damit die Verhinderung einer friedlichen Entwicklung in der Region ist zu einem Schlüssel der US-Strategie in Westasien geworden.“ (mü)