Philippinen wieder im Focus des IS-Terrors: Doppelanschlag auf Kirche – 18 Tote, 80 Verletzte

31. Januar 2019
Philippinen wieder im Focus des IS-Terrors: Doppelanschlag auf Kirche – 18 Tote, 80 Verletzte
International
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Foto: Symbolbild

Manila. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ist nach ihrer weitgehenden Niederlage in Syrien und im Irak in anderen Weltregionen nach wie vor aktiv. Jetzt schlug sie erneut auf den Philippinen zu. Dort bekannte sich der IS jetzt zum Doppelanschlag auf eine katholische Kirche im Süden der Inselgruppe. Zwei Selbstmordattentäter sprengten sich in der Kirche sowie auf dem Parkplatz davor in die Luft. Bei dem Anschlag wurden mindestens 18 Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt. Es handelte sich um einen der schwersten Anschläge der vergangenen Jahre.

Der Anschlag ereignete sich in der Stadt Jolo, im Süden der Insel Mindanao, in der es seit Jahrzehnten Spannungen zwischen der muslimischen und katholischen Bevölkerung gibt.

Am Silvesterabend hatte ein Bombenanschlag in der Stadt Cotabato zwei Tote gefordert, die gesamte Region gilt als extrem instabil. Mehrere islamistische Gruppen – darunter die mit dem IS verbündete Abu Sayyaf – verüben regelmäßig Anschläge auf christliche Einrichtungen. 2017 konnten sie sogar die Stadt Marawi für beinahe sechs Monate einnehmen. Zu Weihnachten 2017 verübten sie einen Anschlag auf eine Kirche während der Christmette.

Verteidigungsminister Delfin Lorenzana verurteilte den jüngsten Angriff und betonte, die Täter würden gejagt. Alle Kirchen und öffentlichen Plätze würden gesichert, um mögliche Angriffe zu vereiteln.

Der Anschlag in Jolo kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: vor einer Woche begann die Volksabstimmung darüber, ob die muslimisch dominierten Gebiete eine neue Autonomie erhalten sollten. Das Gesetz zur Schaffung dieser Region war eine Schlüsselbestimmung in einem Friedensabkommen, das zwischen der philippinischen Regierung und der größten muslimischen Rebellengruppe, der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF), im Jahr 2014 geschlossen worden war. Auf den katholisch geprägten Philippinen stellen Muslime mit einem Bevölkerungsanteil von weniger als zehn Prozent eine Minderheit dar, das neue Gesetz soll ihnen mehr Rechte einräumen als bisher. (mü)

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