Neuer Konfliktschauplatz in Sicht: US-Militär will Rußland in der Arktis Grenzen setzen

18. Januar 2019
Neuer Konfliktschauplatz in Sicht: US-Militär will Rußland in der Arktis Grenzen setzen
International
0
Foto: Symbolbild

Washington. Das US-Militär ist dabei, einen neuen Konfliktschauplatz zu entdecken – oder ihn erforderlichenfalls zu schaffen. Das „Wall Street Journal“ setzte sich jetzt mit Plänen der US-Marine auseinander, ihre Aktivitäten im hohen Norden auszubauen, um dort den Einfluß Rußlands zu schwächen.

Aufhänger ist ein Interview, in dem Marineminister Spencer jüngst bekanntgegeben hatte, daß ein Kriegsschiff der US-Marine im kommenden Sommer im Rahmen des Programms „Operationen zur Gewährleistung der Schifffahrtsfreiheit“ (FONOP) die arktischen Gewässer befahren soll. Laut einem Marinesprecher wäre es das erste Mal, daß die US-Marine eine solche FONOP-Operation in der Arktis durchführt.

Zudem planten die USA, wieder Truppen auf der Insel Adak (US-Bundesstaat Alaska) zu stationieren. Es soll sich um Überwasserschiffe und Patrouillen- und Aufklärungsflugzeuge des Typs P-8 Poseidon handeln.

Die Insel Adak war bereits seit 1942 US-Militärstützpunkt. 1991 wurden die US-Truppen von dort abgezogen. Doch die Insel liegt nicht weit von russischem Territorium entfernt und eignet sich aus der Sicht des Pentagon offenbar gut, um Rußland seine Grenzen in der Region aufzuzeigen.

Das „Wall Street Journal“ verweist darauf, daß die globale Erwärmung neue transarktische Seerouten eröffnen könnte. Dies könnte weitere Spannungen im Handels- und Verteidigungsbereich auslösen. Die USA und ihre Verbündeten setzten sich für das weltweite Recht ein, frei auf Wasserstraßen zu operieren, auf denen es territoriale Streitigkeiten gebe, so das Blatt. Damit solle „übermäßigen Ansprüchen“ anderer Länder entgegengewirkt werden.

Aber auch China wird als künftiger Gegner im hohen Norden wahrgenommen. China habe im vergangenen Jahr eine umfassende Arktispolitik verabschiedet und plane den Aufbau einer „Polar-Seidenstraße“, um freie Fahrt in der Region zu haben. Rußland wiederum habe dank seiner langen Nordgrenze und den Handelsaussichten bereits seit langem seinen Einfluß in der Arktis erweitert.

Im Sommer 2018 hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor einem drohenden Konflikt in der Arktiszone gewarnt. Die jetzt geplanten künftigen US-Aktivitäten könnten ihm recht geben. (mü)

 

Bildquelle: Pixabay/robynm

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert