Washington. Noch immer sorgt die überraschende Ankündigung von US-Präsident Trump, die amerikanischen Truppen aus Syrien abzuziehen, weltweit für Gesprächsstoff. Trump hat an Weihnachten während eines überraschenden Truppenbesuches im Irak abermals unterstrichen, daß die USA künftig nicht länger der „Weltpolizist“ sein würden, und damit die Abzugspläne nochmals bekräftigt.
Der rumänische Militärexperte und frühere stellvertretende Kommandeur des Militärflughafens Otopeni, Valentin Vasilescu, hat jetzt im Geopolitik-Portal „Voltaire.net“ eine naheliegende Erklärung für den US-Abzug vorgelegt. Auslösender Faktor ist für Vasilescu die Errichtung eines flächendeckenden und automatisierten Luftverteidigungsschirms über Syrien durch den russischen Verbündeten. Das russische System, das außer den erst kürzlich an Syrien gelieferten hochmodernen S-300-Flugabwehrsystemen auch die älteren sowjetischen Abwehrsysteme S-200 integriert, ist durch das automatisierte Managementsystem Polyana D4M1 praktisch unüberwindlich für gegnerische Luftfahrzeuge.
Mitte Dezember wurden laut Vasilescu zwei Batterien des S-300-Systems nach Deir Ez-Zor im Osten Syriens verlegt, was unverzüglich „die Intensität der Flüge der von den USA geführten Koalition um 80 % im Nordosten Syriens“ reduziert habe. „Seit dem 18. September hat die israelische Luftwaffe im syrischen Luftraum keinen Angriff mehr gemacht“, merkt Vasilescu an (auch der jüngste israelische Raketenangriff auf Waffenlager bei Damaskus erfolgte durch in den libanesischen Luftraum eingedrungene israelische Kampfjets).
Mit der neuen Situation am Himmel über Syrien sehen sich auch die USA konfrontiert, was in Washington einen Umdenkprozeß bewirkt habe. Vasilescu: „Die US-Militärbasen in Syrien haben im wesentlichen Truppen für spezielle Operationen, d.h. leichte Infanterie, ohne Panzer oder Artillerie-Unterstützung. So könnten sie keinem Boden-Angriff der syrischen Armee, unterstützt durch die Luftwaffe, widerstehen. Da sie realisiert haben, dass die US-Air Force das syrische Flak-Sperrfeuer nicht ohne verkraftbare Verluste passieren kann, wird nun jeglicher Eingriff ihrerseits unangebracht.“ Dies sei der tatsächliche Grund für den von Trump angekündigten Truppenabzug aus Syrien – ehe den US-Kräften in einem militärischen Ernstfall die Blamage drohe. (mü)
Bildquelle: Wikimedia/UNC – CFC – USFK/CC BY 2.0
Das dürfte den letzten Ausschlag gegeben haben. Dazu kommt auch, dass D. Trump nicht mehr bereit ist, weiter Milliarden Dollar sinnlos in Kriegen zu verpulvern, die seine Vorgänger begonnen und die er nicht gewinnen kann. Das Geld wird dringend für die ländliche Infrastruktur der USA benötigt, die inzwischen Dritte- Welt- Niveau erreicht hat.
Das nennt sich dann Friedenssicherung !