Lebenslänglich für Mord an 20 Gefangenen: Innsbrucker Gericht verurteilt syrischen Rebellenkämpfer

14. Dezember 2018
Lebenslänglich für Mord an 20 Gefangenen: Innsbrucker Gericht verurteilt syrischen Rebellenkämpfer
National
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Foto: Symbolbild

Innsbruck. In Innsbruck ist ein 29jähriger Syrer wegen Mordes an Gefangenen zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, im Syrien-Krieg mindestens 20 verletzte und wehrlose Soldaten der gegnerischen Truppen erschossen zu haben.

Die Geschworenen sprachen den Angeklagten einstimmig schuldig. Dieser war bereits in einem erstinstanzlichen Verfahren zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der OGH hatte dieses Urteil jedoch aufgehoben, weshalb der Prozeß neu aufgerollt werden mußte.

Der 29jährige hatte sich zu Prozeßbeginn, wie bereits im erstinstanzlichen Verfahren, als nicht schuldig bekannt. Die Staatsanwaltschaft stützte ihre Anklage unter anderem auf ein Geständnis des Angeklagten, das er selbst vor der österreichischen Polizei abgelegt hatte. Danach meinte er jedoch, daß er vor der Polizei lediglich ausgesagt habe, wie das Regime allgemein mit gefangenen und verwundeten Soldaten der Gegenseite umgegangen war – der damals anwesende Dolmetscher soll diese Aussage dann falsch übersetzt haben. Mehrere als Zeugen geladene Polizisten merkten vor Gericht allerdings einhellig an, daß es mit dem Dolmetscher, der damals übersetzte, nie Probleme gegeben habe. Auch der Dolmetscher selbst beteuerte, alles wortwörtlich übersetzt zu haben.

Der Beschuldigte soll als Mitglied einer Untergruppierung der – mit den USA verbündeten – „Freien Syrischen Armee“ (FSA) gegen die Assad-Truppen gekämpft und nach den Kampfhandlungen gegnerische Soldaten getötet haben. Die FSA wird von westlichen Regierungen gerne zu den „moderaten“ Kräften im Syrien-Konflikt gezählt. Der Angeklagte selbst gab vor Gericht an, zwar Mitglied einer Brigade gewesen zu sein, aber lediglich Wache gehalten zu haben. (mü)

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