Mühlheim/Ruhr. Die Polizei Essen mußte am Wochenende mit einem Großaufgebot zu einer kurdisch-libanesischen Hochzeit anrücken. Hunderte Gäste wurden dabei von den rund 600 Beamten kontrolliert. Unter ihnen waren „etliche“ polizeibekannte Angehöriger zweier bekannter Familienclans. „Solche Clans sind nicht harmlos“, sagte eine Polizeisprecherin dem „Express“. „Es ist es nicht unüblich, daß bei Hochzeiten plötzlich geschossen wird. Man muß die Bevölkerung schützen und die Gäste.“
Drei der etwa 800 Gäste wurden für weitere Ermittlungen mit zur Wache genommen. Gegen sie besteht der Verdacht von Verstößen gegen das Waffengesetz, das Betäubungsmittelgesetz und das Fahrerlaubnisrecht, eine weitere Person hatte einen offenen Haftbefehl. Das Ziel des Einsatzes war es, so die Polizei, „Machtdemonstrationen und Normverstöße nicht zuzulassen, die Feierlichkeiten an sich dabei aber möglichst wenig zu beeinträchtigen“.
Dafür wurden durch mehrere Einsatzhundertschaften Kontrollstellen eingerichtet, auch ein Spezialeinsatzkommando soll bereitgestanden haben. Die Braut war die Tochter von Mahmoud Al-Zein, der als „El Presidente“ bekannte Clan-Chef. Er reiste als Asylbewerber 1982 nach Deutschland ein. Sein Antrag wurde vier Jahre später abgelehnt, doch da seine Ausweispapiere verschwanden, konnte er als Staatenloser nicht abgeschoben werden. Dafür wurde Al-Zein mehrfach verurteilt, unter anderem wegen Drogenhandels. (tw)
Man muß die Bevölkerung vor „Bereicherungen“ schützen. Wo wir die doch so brauchen! Oder …?