Vor 100 Jahren: Waffenstillstand als Auftakt zum Versailler Diktatfrieden

13. November 2018
Vor 100 Jahren: Waffenstillstand als Auftakt zum Versailler Diktatfrieden
Geschichte
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Foto: Symbolbild

Versailles – dieser wohlklingende Name eines Pariser Vorortes weckt bei jedem geschichtsbewußten Deutschen zwiespältige Empfindungen: Einerseits erfolgte im Spiegelsaal des Versailler Schlosses am 18. Januar 1871 die feierliche Proklamtion des zweiten Deutschen Reiches sowie die Ausrufung des preußischen Königs zum Deutschen Kaiser, andererseits wurde dort am 28. Juni 1919 der Versailler Vertrag unterzeichnet, aus dem ein Gutteil des Unglücks, das Deutschland in diesem Jahrhundert zu erleiden hatte, direkt oder indirekt resultiert. (…)

Als im November 1918 revolutionäre Unruhen Norddeutschland erschütterten und die Welle seit dem 9. November auch Berlin erreicht hatte, gleichzeitig die Habsburger Monarchie zerfiel und damit der deutsche Bündnisparten Österreich-Ungarn aus dem Block der Mittelmächte herausbrach (ebenso wie Bulgarien und die Türkei zuvor), floh der deutsche Kaiser Wilhelm II. an besagtem 9. November 1918 ins holländische Exil. In dieser Lage wurde auf Drängen Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg am 11. November 1918 der Waffenstillstand im Wald von Compiègne unterzeichnet. Die Waffen schwiegen noch am selben Tag, doch die alliierte Blockade gegen das Deutsche Reich wurde aufrechterhalten.

Die Bedingungen des Waffenstillstands waren furchtbar, Deutschland sollte wehrlos gemacht und als eigenständiger Machtfaktor in Mitteleuropa ausgeschaltet werden. Vom Waffenstillstand im November 1918 bis zum Abschluß des Versailler Diktatfriedens sollte es noch bis zum 28. Juni 1919 dauern. Doch bereits der Waffenstillstand warf seine für Deutschland demütigenden Schatten voraus. (se)

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Ein Kommentar

  1. Der Niedergang des Deutschen Reichs begann mitnichten 1919. Das kommt einer Geschichtsfälschung gleich. Der Niedergang begann 1806 nach dem Wiener Kongress. Deutschland konnte sich nicht mehr auf eine gemeinsame Politik einigen. Um nicht wieder in eine Kleinstaaterei zu zerfallen, unterwarf sich das gespaltene Reich dem preußischen Staat. Eine Entscheidung mit Folgen.
    Ein uneiniges Reich stellte Forderungen an geeinte Staaten auf gleiche Anrechte auf Kolonien. Ein Wettlauf der Macht begann.
    Da die Preußen Militärs waren, keine Diplomaten, gerieten sie immer wieder ins Hintertreffen. Den weiteren Ausgang kann man in den Geschichtsbüchern nachlesen.

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