Bagdad. Um die Kopfabschneidermiliz „Islamischer Staat“ (IS) ist es still geworden, seitdem sie sowohl in Syrien wie im Irak den größten Teil ihrer früheren Eroberungen wieder eingebüßt hat. In den befreiten Gebieten sind die Behörden seither mit dem Wiederaufbau – und der Dokumentation des IS-Terrors beschäftigt.
Jetzt meldeten sich die Vereinten Nationen mit einem Bericht zu Wort, um einen Überblick über den Stand der Arbeiten zu geben. Demnach wurden bislang im Irak 202 Massengräber entdeckt, von denen 28 inzwischen ausgegraben wurden. In ihnen wurden mehr als 1250 Leichen entdeckt und exhumiert. Die Gesamtzahl der Opfer wird auf rund 12.000 geschätzt.
Die UN-Mission im Irak (UNAMI) ruft die irakischen Behörden in ihrem jetzt vorgelegten Bericht auf, die Stätten vollständig auszuheben, um den Familien Gewißheit über das Schicksal ihrer Angehörigen zu ermöglichen.
„Die in unserem Bericht dokumentierten Massengräber zeugen von grauenhaften menschlichen Verlusten, schwerem Leiden und schockierender Grausamkeit“, sagte der UN-Gesandte für den Irak, Jan Kubis. Für die Angehörigen sei es wichtig für die Trauerarbeit, Gewißheit über die Todesumstände zu haben. Auch könnten die Massengräber zur Aufarbeitung der IS-Verbrechen beitragen. (mü)