Damaskus. Die israelische Luftwaffe hat offenbar keine Angriffe mehr über syrischem Territorium geflügen, seitdem Rußland S-300-Raketensysteme an Syrien geliefert hat. Das meldet die Nachrichtenagentur Al-Masdar News unter Berufung auf eine Militärquelle in Damaskus.
Demnach unternimmt die israelische Luftwaffe zwar immer wieder Flüge nahe der syrischen Grenze und auch über dem Osten des Libanon. Der syrische Luftraum bleibe jedoch unverletzt.
Die Quelle widerlegt Berichte, wonach Israel jüngst erneut Angriffe auf Syrien geflogen haben soll. Sie fügte außerdem hinzu, daß russische Militärs die syrischen Luftabwehreinheiten in den Regionen Latakia und Hama weiter im Umgang mit den S-300-Systemen ausbilden.
Im Oktober hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf einen hochrangigen israelischen Beamten berichtet, Israel habe in Syrien Angriffe geflogen – auch nach dem Abschuß des russischen Aufklärungsflugzeugs Il-20 im Oktober.
Nach dem versehentlichen Abschuß der russischen Il-20 über Latakia am 17. September durch die syrische Luftabwehr hatte Israel seine Luftangriffe in Syrien eingestellt. Moskau gibt Tel Aviv die Schuld an dem Vorfall und lieferte als Reaktion auf den Abschuß S-300-Raketensysteme an Syrien. Zuvor hatte Moskau mit Rücksicht auf Israel immer wieder auf diesen Schritt verzichtet. (mü)