Brüssel/Wien. Während bei verschiedenen europäischen christdemokratischen Parteien der Unmut über die ungarische Schwester- und Regierungspartei Fidesz wächst, sieht man in Österreich keinen Handlungsbedarf. Jetzt hat der österreichische Bundeskanzler Kurz (ÖVP) davor gewarnt, die Fidesz aus der Europäischen Volkspartei (EVP) auszuschließen. „Ich glaube nicht, daß es sinnvoll wäre, in Europa eine zusätzliche neue Partei der moralisch nicht ebenbürtigen und eigentlich ungewollten Osteuropäer zu bilden“, sagte Kurz der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Kürzlich hatte EU-Kommissionspräsident Juncker gesagt, der ungarische Präsident Orbán habe keinen Platz mehr in der EVP. Er sehe viele Unvereinbarkeiten zwischen dessen Worten und den christlich-demokratischen Werten, auf denen die EVP-Familie gegründet sei.
Österreich hat noch bis Ende des Jahres die EU-Rastpräsidentschaft inne. (mü)