Rom. Italien ist gegenüber den österreichischen Vorschläge für eine Aufstockung der EU-Grenzschutzagentur um 10.000 Mann eher skeptisch. Rom wehrt sich dagegen, daß Frontex berechtigt sein soll, Migranten an der Außengrenze zu registrieren. „Es ist keine strikte Ablehnung, aber große Skepsis vorhanden. Wir werden noch bis Dezember Überzeugungsarbeit leisten müssen“, resümierte jetzt der österreichische Kanzler Kurz seinen kürzlichen Besuch in Rom.
Italien und Spanien hegten die Befürchtung, Migranten, die bei ihnen ankommen, nicht mehr so leicht in andere europäische Länder weiterwinken zu können, wenn es einen funktionierenden EU-Außengrenzschutz gibt, der ankommende Migranten registriert.
Italien fordert seinerseits, daß andere europäische Länder den Italienern „Flüchtlinge“ abnehmen.
Kurz rechnete bei seinem Arbeitsbesuch am Dienstag dem italienischen Premier Conte vor, daß in Österreich täglich 40 Personen um Asyl ansuchen, in Deutschland 400, in Frankreich 300 und in Italien vergleichsweise nur rund 160. (mü)