Wien. Als Konsequenz aus einer aktuellen Diskusskion nehmen in Österreich nun Pläne der ÖVP-/FPÖ-Regierung Gestalt an, wonach künftig die Möglichkeit einer Lehre für Asylwerber abgeschafft werden soll. Regierungssprecher Launsky-Tieffenthal ließ am Wochenende durchblicken, daß die Debatte nun beendet sei und man bereits an einer Neuregelung arbeite.
„Das Asylrecht soll künftig nicht mehr mit einer Lehre umgangen werden können.“ Gleichzeitig sollen ein eigener Aufenthaltstitel für Lehrlinge geschaffen und die Rot-Weiß-Rot-Karte attraktiviert werden, „um den Bedürfnissen der Wirtschaft zu entsprechen“, erklärte Launsky-Tieffenthal. Seit 2012 war die Lehrlingsausbildung für Asylwerber bis 25 Jahren in Mangelberufen erlaubt. Diesen Erlaß bekämpfte vor allem die FPÖ vehement.
Politische Gegner bis hinauf zum österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen reagieren empört. Bis zuletzt hatte etwa der grüne Integrationslandesrat von Oberösterreich, Rudi Anschober, an Bundeskanzler Sebastian Kurz appelliert, nicht zuzulassen, daß der Zugang für Asylwerber zu Lehrstellen abgeschafft wird.
Für die derzeit etwa 1000 jungen „Flüchtlinge“, die schon eine Lehre begonnen haben, wird dem Vernehmen nach an einer Lösung gearbeitet. Die Hälfte dieser Lehrlinge hat allerdings einen negativen Asylbescheid. Für diese Personen könnte eine Lösung schwierig werden. (mü)