Wien. Auch der neue österreichische Generalstabschef Robert Brieger hat sich jetzt für eine Verlängerung des Wehrdienstes im österreichischen Bundesheer ausgesprochen und FPÖ-Verteidigungsminister Kunasek so den Rücken gestärkt. Brieger ist demnach der Ansicht, daß Milizübungen „für die Herstellung der Einsatzbereitschaft der Truppen“ ein „sehr wertvoller Beitrag“ wären.
Brieger hatte erst letzte Woche auch zum Flüchtlingsthema Stellung bezogen und Massenmigration als größte Bedrohung für Österreichs Sicherheit bezeichnet. Grundsätzlich hält er die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres für „bestimmte Aufgaben“ zwar in vollem Umfang gegeben. Für „Aufgaben komplexerer Natur in Richtung militärische Landesverteidigung“ gebe es aber noch Nachholbedarf.
Brieger räumte in einem Interview mit dem Ö1-„Mittagsjournal“ ein, daß es bei einer Verlängerung des Grundwehrdienstes auf acht Monate auch finanziellen Mehrbedarf gibt. „Im Sinne der Verantwortung für die Sicherheit Österreichs“ müsse eine solche Ausweitung das Geld aber wert sein.
Die Österreichische Offiziersgesellschaft kritisiert bereits seit Jahren die Aussetzung der verpflichtenden Truppenübungen und fordert die Rückkehr zum bewährten 6+2-Modell des Wehrdienstes. Dieses besteht aus einem sechsmonatigen Grundwehrdienst und über Jahre verteilte Milizübungen danach. „Die allgemeine Wehrpflicht, so wie sie die Verfassung vorsieht, bedeutet Grundwehrdienst und danach Milizverwendung. Ohne diese Milizverwendung haben wir eben keinen verfassungskonformen Zustand“, erläuterte der Präsident der Offiziersgesellschaft, Erich Cibulka. (mü)