Moskau. Man könnte fast von diplomatisch verpackter Schadenfreude sprechen: der russische Außenminister Lawrow hat die Ergebnisse des jüngsten Asyl-Gipfels der EU kommentiert und dabei die Verantwortung der NATO für das anhaltende „Flüchtlings“-Desaster unterstrichen. In der „Flüchtlings“krise müsse die EU nun die Konsequenzen früherer NATO-Aktivitäten tragen, sagte Lawrow. Die Allianz sei dafür verantwortlich, daß Libyen „praktisch zum Haupttransitland von illegalen Einwanderern“ geworden ist.
Wörtlich sagte Lawrow in einem Gespräch mit dem britischen Sender „Channel 4”: „Was ich da bei den letzten EU-Beratungen über Migration gesehen habe, bringt mich auf Gedanken über die Rolle der EU und der NATO. Die NATO bombardierte Libyen und verwandelte dieses Land in ein schwarzes Loch, durch das die Ströme illegaler Einwanderer nach Europa eindringen. Nun versucht die EU den Schaden zu korrigieren, den das Bündnis angerichtet hat.“
Demgegenüber operierten die russischen Sicherheitskräfte in Syrien auf Ersuchen der legitimen Regierung, die von der internationalen Gemeinschaft anerkannt sei, betonte Lawrow. (mü)
Der Mann hat Recht
Wie wahr, wie wahr!