Einschüchterungsgeste an die Adresse der Europäer: Trump stellt US-Truppen in Deutschland auf den Prüfstand

1. Juli 2018
Einschüchterungsgeste an die Adresse der Europäer: Trump stellt US-Truppen in Deutschland auf den Prüfstand
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Es ist ein durchschaubares, wenn auch pikantes Manöver: das US-Verteidigungsministerium soll laut einem Bericht der „Washington Post“ einen Abzug der in Deutschland stationierten US-Truppen prüfen. Die Zeitung beruft sich auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Zu den erwogenen Optionen gehöre die Rückkehr eines Großteils der rund 35.000 in Deutschland stationierten Soldaten in die USA oder die Verlegung des gesamten oder eines Teils des Kontingents nach Polen, berichtet die „Washington Post“.

Dem Bericht zufolge hatte US-Präsident Trump höchstpersönlich die Idee eines Truppenabzugs zuvor bei einem Treffen mit Militärberatern und Vertretern des Weißen Hauses aufgebracht. Die europäischen NATO-Mitglieder seien beunruhigt und versuchten zu klären, ob Trump es ernst meine oder die Drohung mit einer Truppen-Neustrukturierung eine Verhandlungstaktik im Vorfeld des NATO-Gipfels im Juli sei.

Laut „Washington Post” handelt es sich bislang nur um eine interne Studie des Pentagon. Pentagon-Sprecher Eric Pahon dementierte allerdings einen geplanten Abzug. Gleichzeitig erklärte er, die Stationierung von US-Truppen im Ausland werde regelmäßig überprüft und einer „Kosten-Nutzen-Rechnung” unterzogen. Die USA seien Deutschland und der NATO weiterhin verpflichtet, sagte Pahon.

US-Präsident Donald Trump hatte die NATO allerdings in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert und drängt die europäischen NATO-Mitglieder zu höheren Verteidigungsausgaben. Die von der „Washington Post“ berichtete Drohung ist deshalb allzu durchschaubar und wird von Beobachtern als eine der üblichen Einschüchterungsgesten Trumps betrachtet.

Tatsächlich ist die Aufrechterhaltung der US-Präsenz in Deutschland unter geostrategischen und logistischen Aspekten viel zu wichtig, als daß Washington sie ernsthaft zur Diskussion stellen könnte. Die in Deutschland stationierten US-Truppen befinden sich hier seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Es handelt sich um das größte Kontingent außerhalb der USA. Die Stationierungskosten der Besatzungstruppen trägt die Bundesrepublik Deutschland. (mü)

4 Kommentare

  1. Fernglas sagt:

    Wäre eigentlich an der Zeit, nach 73 Jahren. Aber wahrscheinlich ist es wie üblich nur hohles Geschwätz von diesem blondierten Sesselfurzer.

  2. Sack sagt:

    Ami go home! Eine begrüßenswerte Entwicklung. Allein mir fehlt der Glaube!

  3. Paul Buchfeld sagt:

    Warum auch nicht. Die Nato ist eh überflüssig. Er kann die Truppen gerne nach Polen stationieren, das würde Polen sogar freuen.

    • Ali Baba sagt:

      das würde Polen sogar freuen.“ ICH ZWEIFLE DARAN…PS DIESE TRUPPEN DREHEN SICH IN DER GANZEN WELT HERUM…WIE EIN DRECK IM EISLOCH, ES IST SOGAR SCHWER ALLE LAENDER ZU NENNEN, WO DIESE MEUTEN STATIONIERT HABEN!

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