Okinawa. Die amerikanischen Streitkräfte auf Okinawa haben sich wieder einmal massiv unbeliebt gemacht. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Kadena Air Base auf Okinawa haben erneut Chemikalien das Trinkwasser verseucht. Diese wurden in den letzten 15 Jahren immer wieder zum Löschen verwendet.
Ingesamt 21.000 Liter einer toxischen Substanz sollen es gewesen sein, die innerhalb der vergangenen 15 Jahre auf dem Luftwaffenstützpunkt Kadena zum Löschen von Bränden zum Einsatz kamen und anschließend in die Umwelt und die Nahrungskette gelangten. Dies geht jetzt aus einem US-Dokument im Rahmen des „Freedom of Information Act” hervor.
Der letzte größere Vorfall ereignete sich erst im Mai. Ein US-Marinesoldat aktivierte das System zur Feuerbekämpfung. Ein Hangar wurde daraufhin mit 1.500 Litern eines Schaums mit der Bezeichnung JET-X 2,75 Prozent gefüllt. Die Substanz gilt als hochgiftig und krebsauslösend. Abgelassen wurden die Chemikalien ins Meer und die nahegelegenen Gewässer. Den japanischen Behörden wurde dieser Zwischenfall nicht gemeldet.
Die Kadena Air Base gilt als größter US-Luftwaffenstützpunkt im Pazifik. Im letzten Monat stellten die Behörden in Okinawa hohe Vorkommen von Perflurooctanesulfonate (PFOS) in den Gewässern nahe des Kadena-Stützpunkts fest. Die Region speist sieben Kommunen mit Trinkwasser, darunter auch die Hauptstadt Naha. Theoretisch haben die japanischen Behörden seit Ende 2017 das Recht, die Stützpunkte zu besuchen, um die Ursachen der Kontaminationen aufzuklären.
Immer wieder kommt es auf Okinawa zu Umweltschäden durch US-Stützpunkte. Die Einwohner Okinawas protestieren seit langem gegen die Präsenz des US-Militärs. Sie sehen sich durch die US-Soldaten belästigt. (mü)
“ Die Einwohner Okinawas protestieren seit langem gegen die Präsenz des US-Militärs. Sie sehen sich durch die US-Soldaten belästigt.“
Nicht nur die Einwohner Okinawas sehen sich belästigt.