In der Moskauer Duma, dem russischen Parlament, fand jetzt auf Einladung der Liberaldemokratischen Partei Rußlands (LDPR) ein internationaler „Kongreß friedliebender Kräfte“ statt, an dem Parteien und Organisationen aus dem gesamten eurasischen Raum teilnahmen. Die Veranstaltung, zu der Parteichef Wladimir W. Schirinowski (Bild) persönlich eingeladen hatte, soll künftig regelmäßig stattfinden und einer Intensivierung der Beziehungen zwischen politischen Kräften dienen, die sich für eine friedliche Ablösung der derzeitigen US-dominierten Weltordnung einsetzen. Die weltweit tonangebenden Eliten, heißt es in Schirirowskis Einladung, „werden durch neue Kräfte ersetzt werden, unter denen die LDPR die Rolle eines Bindeglieds im Prozeß der Umwandlung der gesellschaftlichen und politischen Systeme und der Weltordnung des 21. Jahrhunderts übernehmen kann“.
Zum Pilotkongreß letzte Woche fanden sich neben Vertretern aus China, Afghanistan sowie einem kurdischen Sprecher unter anderem der frühere französische Verkehrsminister Thierry Mariani, der Vorsitzende sowie der Generalsekretär der lettischen Christdemokratischen Union, Mareks Raups und Armands Agrums, sowie für die deutsche NPD der Münchner Stadtrat Karl Richter ein. Letzterer sprach sich in seinem Redebeitrag für eine Festigung der deutsch-russischen Beziehungen aus, erinnerte aber gleichzeitig daran, daß Westeuropa einschließlich Deutschlands derzeit nicht souverän sei, sondern von den USA fremdbesetztes Territorium.
Einladungen waren auch weitere Organisationen, etwa den französischen Front National und die AfD, ergangen, allerdings ohne Resonanz geblieben.
Einig waren sich die Kongreßteilnehmer darin, daß auf die erfolgreiche Erstlingsveranstaltung nun weitere Treffen folgen müßten, um konstruktive und regelmäßige Arbeitskontakte der „friedliebenden Kräfte“ zu etablieren. An Brand- und Krisenherden fehlt es auf der riesigen eurasischen Landmasse bekanntlich nicht. (mü)