Brenner. Der Sturm auf Europa nimmt wieder Fahrt auf. Österreichische und deutsche Grenzer melden neben den üblichen Hauptrouten der illegalen Zuwanderung auch wieder hohe Zahlen an „Flüchtlingen“, die es per Zug nach Österreich und Deutschland versuchen.
Laut Bundespolizei ist ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren zu beobachten. Wurden 2017 insgesamt knapp 900 Migranten gestoppt, die versuchten, per Zug nach Bayern einzureisen, waren es heuer bis Ende Mai insgesamt 115 Personen.
Seit Freitag gehen Österreich und Deutschland nun gemeinsam gegen illegale Einwanderung und Kriminalität vor und halten für insgesamt drei Monate gemeinsame Kontrollen ab – auch an und in Zügen sowie auf den Bahnstrecken, etwa zwischen Brenner und Kufstein.
Ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Rosenheim unterstrich in diesem Zusammenhang noch einmal, wie gefährlich die illegale Einreise mit dem Zug ist. „Entweder man ist ganz nah am Boden, wenn man sich unter die Lkw-Auflieger legt – und läuft Gefahr, abzurutschen und vom Zug überrollt zu werden.” – „Oder es werden die Planen der Lkw oben aufgeschnitten – dann ist man sehr nah an der stromführenden Leitung.“
Als blinde Passagiere versuchen zumeist junge Männer aus Gambia, Guineo, Nigeria und Eritrea, illegal nach Deutschland einzureisen. Ausgeschlossen wird inzwischen auch nicht mehr, daß möglicherweise Schlepper „Flüchtlinge“ auf die Güterzüge geleiten.