USA im Eskalationsmodus: Pompeo kündigt „härteste Sanktionen der Geschichte“ an

23. Mai 2018
USA im Eskalationsmodus: Pompeo kündigt „härteste Sanktionen der Geschichte“ an
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Während Teheran und selbst die Europäer im Konflikt um das Iran-Atomabkommen außerordentlich diplomatisch vorgehen, setzen die USA unvermindert auf Konfrontation und Eskalation. Jetzt hat US-Außenminister Mike Pompeo unverhohlen die „härtesten Sanktionen der Geschichte“ gegen den Iran angekündigt. Es werde so großen finanziellen Druck wie nie zuvor geben, kündigte Pompeo in einer Grundsatzrede in Washington an. Wenn alle Strafmaßnahmen in Kraft träten, werde der Iran darum kämpfen, seine Wirtschaft am Leben zu halten.

Pompeo richtete zudem zwölf Forderungen an die iranische Führung, die einer Erpressung gleichkommen und von denen einige faktisch unerfüllbar sind, etwa der Rückzug iranischer Truppenkontingente aus Syrien. Dort ist Teheran an der Seite Moskaus seit mehreren Jahren maßgeblich an der Niederschlagung der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) beteiligt. Eine Rücknahme von Sanktionen werde es nur geben, wenn der Iran dauerhaft seine Politik ändere, unterstrich Pompeo ausdrücklich. Wörtlich: „Wir werden beispiellosen finanziellen Druck auf das iranische Regime ausüben. Die Führer in Teheran werden keinen Zweifel an unserer Ernsthaftigkeit haben.“

Mit amerikanischen Erpressungen sehen sich jetzt allerdings auch die Europäer konfrontiert. An die Adresse der EU gerichtet sagte Pompeo, Firmen, die „verbotene Geschäfte“ mit dem Iran machten, würden „zur Verantwortung gezogen“. Pompeo stellte die neue Iran-Strategie der US-Regierung bei einer Veranstaltung der konservativen Denkfabrik Heritage Foundation vor. (mü)

3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Diese Drohung „härteste Sanktionen der Geschichte“ gegen den Iran vom US-Außenminister Mike Pompeo hat nach meiner Ansicht nur wenig bzw. gar nichts mit dem iranisch-amerikanischen Atomabkommen zu tun. Ihm geht es darum, daß der Iran sich aus Assads Syrien komplett zurückzieht. Das wiederum würde nicht nur die radikal-islamischen „Rebellen“ stärken, sondern auch die schreckliche Terrormiliz „Islamischer Kalifatsstaat“ in Syrien vor der endgültigen Vernichtung bewahren. Aus deutscher Sicht kann die US-Außenpolitik gegen den Iran freilich nur noch als Amoklauf gegen die politische Vernunft bezeichnet werden!

    Die Namensähnlichkeit des US-Außenministers mit der altrömischen Hafenstadt Pompeji erweckt Assoziationen zu dem furchtbaren Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n.Chr., bei dem diese blühende Stadt total verschüttet wurde. Für den damaligen römischen Normalbürger und auch für seine politischen Führer war diese Katastrophe eine Strafe der Götter bzw. – falls sie Christen oder Juden waren – eine Strafe Gottes. Vielleicht sollte sich Pompeo mal vor Augen führen, daß auch ihn die „Strafe Gottes bzw. der Götter“ ereilen könnte.

  2. Hans sagt:

    Weitere Schritte auf dem Weg den Iran „amerikanisch zu befreien“. Dort ist halt noch viel Öl welches noch nicht von den amerikanischen Raubrittern kontrolliert wird.

    Was draus wird sieht man an Afghanistan, Lybien, Irak.

  3. Eidgenosse sagt:

    Versteckt war es zwar sehr lange schon so aber nun wird es offensichtlich: Die USA treten ohne Abstriche die Nachfolge der totalitären Sowjetunion an. Aus einer seit langem besteheden Oligarchi wird nun eine Diktatur, jedenfalls international. Regeln und Verträge sind überflüssig.
    Man kann aber auch einen positiven Schluss daraus ziehen: Wenn sich die USA solch totalitärer Methoden bedienen, kann es nicht mehr weit her sein mit der Macht und besonders dem US Dollar. Der Ersaufende schlägt um sich. Eine gute Chance den Wahnsinnigen in Washington den Stecker heraus zu ziehen.
    Leider ist der € auch kaum besser und Italien zündet die Lunte an. Langfristig ist das zwar gut aber kurzfristig verlieren die Europäer Einfluss.

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