Kabul. Die Taliban sind weiter auf dem Vormarsch und machen die „Errungenschaften“ der amerikanischen Afghanistan-Politik Schritt für Schritt zunichte. Im Zuge ihrer diesjährigen Frühjahrsoffensive konnten sie einen weiteren Bezirk unter ihre Kontrolle bringen. Bei den 24-stündigen Gefechten um Kohistan in der Provinz Badakhshan seien mindestens fünf Polizisten getötet worden, teilte ein Sicherheitsbeamter am Freitag mit.
Taliban-Sprecher Sabihullah Mujahid sprach im Kurznachrichtendienst Twitter von mindestens 15 getöteten Polizisten und zwei getöteten Taliban. Mit der Einnahme von Kohistan kontrollieren die Aufständischen nun drei Bezirke in der strategisch wichtigen Provinz, die an Pakistan, Tadschikistan und China grenzt.
Während der alljährlichen Frühjahrsoffensive verstärken die Taliban für gewöhnlich ihre Angriffe. Sie hatten von 1996 bis zur US-geführten Intervention 2001 weite Teile des Landes beherrscht. Seit dem Ende der NATO-Kampfmission Ende 2014 greifen sie wieder vermehrt an. Im jüngsten Bericht des Generalinspekteurs des US-Senats für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar) heißt es, die Taliban kontrollierten derzeit 14,5 Prozent aller Bezirke. Weitere 30 Prozent seien umkämpft. (mü)
All die Jahre der westlichen Intervention in Afghanistan war es nichts als eine Geldverschwendung und sinnlose Aufopferung von Soldaten. Überlasst Afghanistan doch sich selbst. Der Westen hat dort nichts verloren.
Engländer, Russen und nun Amerikaner verzweifeln an Afghanistan. Der Export von Revolutionen geht schief, was man übrigens auch an der Ukraine sieht.