Damaskus/Tel Aviv. Eben noch erklärte der israelische Verteidigungsminister Lieberman, Israel werde im Bedrohungsfall auch die russische Luftabwehr in Syrien ausschalten (wir berichteten) – einen Tag später schon läßt Tel Aviv Taten folgen und hat offenbar erneut militärische Einrichtungen im Nachbarland attackiert.
Betroffen sind syrischen Medienberichten zufolge Stellungen in ländlichen Gebieten, und zwar in den Gegenden von Hama und Aleppo. Aktivisten sprachen von mindestens 26 getöteten regierungstreuen Kämpfern. Bei den meisten Toten in der Provinz Hama handle es sich um Iraner, erklärte die oppositionsnahe, aber umstrittene Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Demnach ist „wahrscheinlich” Israel für die Raketenangriffe vom Sonntagabend verantwortlich.
Beobachter mutmaßen jetzt, Israel könne mit dem Luftschlag versucht haben, seine strategischen Ziele in Syrien noch zu erreichen, ehe Rußland die syrische Luftabwehr wie angekündigt durch moderne und leistungsfähigere Abwehrsysteme verstärkt. Vor dem Hintergrund des jüngsten westlichen Luftschlages am 14. April gegen Syrien hatten russische Stellen laut über eine solche Möglichkeit spekuliert. (mü)