Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen: Erstmals Tote im Valle de los Caidos exhumiert

25. April 2018
Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen: Erstmals Tote im Valle de los Caidos exhumiert
International
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Foto: Symbolbild

Madrid. Ein historisches, wenn auch umstrittenes Ereignis: knapp 80 Jahre nach dem Ende des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) werden im Tal der Gefallenen bei Madrid erstmals die Leichen von vier Opfern des Konflikts aus dem Grab geholt. Die Arbeiten zu den Exhumierungen begannen am Montag im riesigen Mausoleum im sogenannten Valle de los Caidos rund 60 Kilometer nordwestlich der spanischen Hauptstadt. Alles in allem liegen dort rund 40.000 Tote.

Die Exhumierungen waren bereits vor rund zwei Jahren von einem Richter auf Antrag von Nachkommen angeordnet worden, die wie viele andere Familien von Opfern seit Jahren die sterblichen Überreste ihrer anonym bestatteten Angehörigen zurückfordern. Der Benediktinerorden, der in der monumentalen Gedenkstätte das Sagen hat, hatte sich zwar mehrfach erfolgreich gegen die Exhumierungen gewehrt, gab aber im März auf Druck der spanischen Bischofskonferenz nach.

Da man nur ungefähr weiß, wo die vier betroffenen Leichen begraben sind, sollen die Gebeine durch DNS-Tests identifiziert werden, was einer Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen gleichkommen dürfte. Anwälte von Angehörigen der Opfer sprachen gleichwohl von einem „historischen Tag”. Auch die Gebeine von Francisco Franco ruhen im Valle de los Caidos. (mü)

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