Paris. Wer hätte das gedacht – in der Affäre um illegale Wahlkampfspenden aus Libyen ist der frühere französische Präsident Sarkozy in Polizeigewahrsam genommen worden. Anti-Korruptions-Ermittler vernahmen Sarkozy am Dienstag in Nanterre.
Der Verdacht der Untersuchungsrichter verfolgt den früheren Star im Elysée-Palast schon seit 2013. Als Präsident (bis 2012) hatte Sarkozy die Vorwürfe als „grotesk“ bezeichnet.
Die Affäre um die Wahlkampfhilfe war 2012 durch Enthüllungen der Internetzeitung „Mediapart“ ins Rollen gekommen. In einem von dem Portal zitierten offiziellen Schreiben aus Libyen ist von rund 50 Millionen Euro Wahlkampfhilfe für Sarkozy die Rede.
Sarkozy macht schon seit geraumer Zeit nicht unbedingt als Ehrenmann von sich reden. Auch für seinen Wahlkampf 2012 muß er sich wegen mutmaßlicher illegaler Finanzierung verantworten. Außerdem wurde wegen des Verdachts der versuchten Bestechung eines ranghohen Staatsanwalts 2014 ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet. (mü)