Wien. Das überrascht nicht: auch im benachbarten Österreich schneiden Migrantenkinder im Rahmen der PISA-Tests besonders schlecht ab. Diesen Befund förderte jetzt eine Sonderauswertung der PISA-Studie durch die OECD zutage.
Demnach sind Migrantenkinder in Österreich vergleichsweise leistungsschwach: der Anteil jener Jugendlicher mit ausländischen Wurzeln, die in allen drei Testgebieten mindestens grundlegende Kenntnisse aufweisen (Level 2 von insgesamt 6), liegt in Österreich bei nur 47 Prozent und damit signifikant unter dem OECD- wie auch dem EU-Schnitt (54 bzw. 55 Prozent). Zum Vergleich: in Kanada beträgt er 82, in der Schweiz und den USA 58, in Deutschland immerhin noch 57 Prozent.
Im OECD-Vergleich schwach ausgeprägt ist auch die Leistungsmotivation der jungen Migrationshintergründler in Österreich: hier zählen nur 57 Prozent zur Gruppe der „Motivierten“ – im OECD-Durchschnitt sind es 70, EU-weit 66 Prozent.
Trotz dieser Defizite fühlen sich Schüler mit Migrationshintergrund in Österreich aber offenbar überdurchschnittlich wohl: stattliche 70 Prozent der Schüler mit ausländischen Wurzeln bewerteten ihre „Lebenszufriedenheit“ auf einer Skala von null bis zehn mit mindestens sieben (OECD: 67 Prozent, EU: 69 Prozent). Dafür werden schlechte Leistungen offenbar gerne in Kauf genommen. (mü)
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