Nach dem Eklat um die Äußerungen des Bestsellerautors Uwe Tellkamp, die dazu führten, daß der Suhrkamp-Verlag sich von seinem Autoren distanzierte, erhält dieser Beistand von seiner Autorenkollegin Monika Maron. Diese versteht laut eigener Aussage „die Aufregung nicht“. Niemand bestreite, daß sich der Islam auf der ganzen Welt radikalisiere, wird die Schriftstellerin zitiert. Man wisse, was in Moscheen gepredigt werde und daß sich an Schulen „eine konservative oder auch aggressive islamische Tendenz“ durchsetze.
Auch bezüglich des Vorwurfs einer „Gesinnungsdiktatur von links“ sprang sie Tellkamp zur Seite. Wer in Deutschland offen seine Meinung sage, dem drohe laut Maron „eine kleinere oder größere Ächtung“. „Das haben die Leute oft genug erlebt. Und das erleben sie jetzt bei Uwe Tellkamp“, sagte die Autorin: „Jedem Menschen, dessen Meinung einem nicht genehm ist, klebt man eine AfD-Marke ans Hemd und sagt, er ist rechts.“
Für den Suhrkamp-Verlag hat sie dagegen nur Kritik übrig, sie spricht angesichts der Distanzierung von einem „Verrat“ des Verlages an seinem Autoren. (tw)
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„Jedem Menschen, dessen Meinung einem nicht genehm ist, klebt man eine AfD-Marke ans Hemd und sagt, er ist rechts“, so die Autorin Monika Maron im Deutschlandfunk-Interview. Ich verstehe natürlich, wie sie diesen Satz gemeint hat. Aber sie hat auch gesagt – wenn ich mich recht erinnere -, daß die auf politische Positionen bezogenen Attribute ‚rechts‘ und ‚links‘ heutzutage nicht mehr zeitgemäß sind. Und das ist der Punkt! ‚Rechts‘ und ‚links‘ sind nämlich nicht starr, sondern stets abhängig vom gerade existierenden politischen Koordinatensystem bzw. Zeitgeist. Und unter politisch interessierten deutschen Bürgerinnen und Bürgern, die ohne linksideologische Scheuklappen durchs Leben gehen, dürfte es wohl unbestritten sein, daß seit Beginn der Kanzlerschaft von A.Merkel das politische Koordinatensystem einschließlich ihrer zum Kanzler(innen)-Wahlverein mutierten „C“DU sich deutlich im links-protestantischen Sinne verschoben hat.
Angesichts dieser Tatsache wäre es anachronistisch, die AfD und ihre Anhänger noch immer als ‚rechts‘ zu bezeichnen – im heutigen Koordinatensystem ist sie jedenfalls das, was die CSU unter Franz Josef Strauß einst war, nämlich eine konservative und heimatverbundene Rechtsstaatspartei par excellence!
Wunderbar, Suhrkamp sollte man in den A treten. Erlaubt ist, was vom Gedankenministerium genehmigt wurde. Orwell läßt grüßen