Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Hess ist nicht nur Politiker, sondern auch Polizist. Im ZUERST!-Gespräch erklärt der Sicherheitsexperte, warum die Zustände in Deutschland seiner Meinung nach unhaltbar sind.
Herr Hess, Sie sind Polizist und seit den Wahlen im September Bundestagsabgeordneter in Berlin. Wie ist Ihr erster Eindruck als Fachmann? Wie sicher ist die deutsche Hauptstadt?
Hess: Ich komme aus Baden-Württemberg und befinde mich erst seit kurzem in Berlin. Als Abgeordneter bewege ich mich überwiegend im gut bewachten Regierungsviertel. Wenn ich aber auf den parlamentarischen Fahrdienst verzichte und die U-Bahn nehme, dann fällt gerade abends auf: Von Sicherheit kann nicht die Rede sein. Die Reisenden geraten regelmäßig in Situationen, die sich nicht sofort als gefährlich oder ungefährlich einordnen lassen: distanzloses, impulsives Verhalten von Mitreisenden. Falls wehrlose Bürger im Abteil Opfer eines Angriffs werden, bleibt ihnen kaum Zeit, den Angriff abzuwehren oder ihm auszuweichen, geschweige denn die Polizei zu rufen und auf deren Eintreffen zu warten.
Wieso zeigt die Polizei nicht mehr Präsenz?
Hess: Bei der Berliner Polizei herrscht akuter Personalmangel. Die Ausrüstung und die Bezahlung sind schlecht. Dies führt dazu, daß trotz bestem Bemühen die Bürger im öffentlichen Raum sehr häufig sich selbst überlassen sind, weil die Polizei schlicht überfordert ist. Fast täglich liest man von schweren Gewalttaten oder Messerangriffen am Alexanderplatz. Der Alexanderplatz ist nicht nur ein Wahrzeichen der Hauptstadt, er ist auch der zentrale Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Dort besteigen täglich bis zu 300.000 Personen die Bahn. Und noch mehr Fußgänger passieren den Platz. Früher galten dort Obdachlose als Gefahr für die Bürger, heute muß man die Obdachlosen vor Angriffen von Jugendbanden schützen. Und wir alle erinnern uns an den Jugendlichen Jonny K., der dort 2012 am hellichten Tag von Türken erstochen wurde. Oder an die Messerstecherei mit sechs Verletzten in diesem Sommer.
In Berlin haben viele Bürger das Gefühl, daß die Unsicherheit zugenommen hat. Was sagen die Zahlen?
Hess: Das Gefühl der Unsicherheit wird von der Polizeilichen Kriminalstatistik bestätigt: 2016 wurden im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs knapp 40.000 Straftaten erfaßt, Betäubungsmittel- und Widerstandsdelikte nicht mitgezählt. Das bedeutet einen Anstieg von mehr als zehn Prozent gegenüber 2015. Mehr als die Hälfte entfällt auf Taschendiebstahl, mit jeweils zirka zehn Prozent haben aber auch Körperverletzung, Sachbeschädigung und andere einfache Diebstähle einen signifikanten Anteil. Im übrigen sind solche problematischen Entwicklungen auch in anderen Bundesländern erkennbar. Wenngleich auch noch in geringerem Umfang, ist zum Beispiel auch in meinem Wahlkreis feststellbar, daß sich Bahnhöfe zu Hotspots der Gewalt und Kriminalität entwickeln. Während des Wahlkampfes haben mir vor allem Frauen immer wieder berichtet, daß sie sich an Bahnhöfen und in Regional-und S-Bahnen wesentlich unsicherer fühlen als früher.
Vor allem Polizisten haben sich in der Vergangenheit immer wieder über ihren Dienstalltag beklagt: Verbrecher werden sofort wieder laufengelassen, fehlender Respekt, Übergriffe und fehlende politische Rückendeckung. Wie ist Ihre persönliche Erfahrung?
Hess: Polizist ist ein Beruf, den ich mit Überzeugung und Leidenschaft ausgeübt habe. Und wenn ich bei der Ausübung nicht wahrgenommen hätte, daß sich die Sicherheitslage und damit der Dienstalltag rasant verschlechtert, dann hätte ich auch niemals den Weg in die Politik gesucht. Ich bin in die Politik gegangen, damit mein Sohn in Deutschland so sicher und unbeschwert leben kann, wie ich es konnte! Bei allen Problemen muß man allerdings feststellen, daß die Sicherheitslage in den Bundesländern sehr unterschiedlich ist. In manchen gibt es teilweise Rückendeckung, die allerdings von der Bundespolitik konterkariert wird. In anderen ist dies nicht der Fall.
Zum Beispiel?
Hess: (…)
Was heißt das alles für Ihre Partei?
Hess: In der AfD braucht es künftig eine enge Zusammenarbeit zwischen Bundestags-und Landtagsfraktionen. In den Landtagen muß die AfD den Länderpolizeien den Rücken stärken, im Bundestag müssen wir darauf drängen, wieder Grenzkontrollen einzuführen, die Arbeit der Bundessicherheitsbehörden zu optimieren und eine Außenpolitik zu machen, die im Interesse unseres Landes ist. Wir müssen korrigieren, was die Altparteien bisher an Fehlentwicklungen und Versäumnissen zu verantworten haben. Heutzutage hat die AfD die CDU als Garant für Sicherheit und Ordnung abgelöst. Wir sind die Partei für die innere Sicherheit.
Der „Bund Deutscher Kriminalbeamter“ nannte Deutschland ein „Paradies für Einbrecher“. Angeblich würden Diebe, Räuber und Trickbetrüger gezielt einreisen, um ihrem „Handwerk“ nachzugehen. Es handle sich um „Clan–Kriminalität“, die meist nicht aufgeklärt werde. Um was für Banden handelt es sich hier?
Hess: Es handelt sich zumeist um Banden aus Osteuropa, etwa um Roma aus Bulgarien und Rumänien. Vor zehn Jahren sind Bulgarien und Rumänien der EU beigetreten. Seither dürfen Staatsbürger aus jenen Ländern frei nach Deutschland einreisen. Seit 2014 genießen sie sogar uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit und erhalten so mit auch Zugang zu Sozialleistungen. In den folgenden zwei Jahren sind die Hartz-IV-Ausgaben für EU-Ausländer um mehr als 25 Prozent gestiegen. Diese Welle der Armutseinwanderung hat Kriminalität zu uns gebracht. Und der Einwanderungs-Tsunami 2015/16 hat Deutschland noch unsicherer gemacht. 90 Prozent der Taschendiebe in Berlin sind Ausländer. Nach Rumänen und Bulgaren sind Bosnier und Maghrebiner am häufigsten Täter. Unter den Intensivtätern befinden sich immer mehr Flüchtlinge vor allem aus Nordafrika. Was Einbrüche angeht, dürfen wir auch die georgische Mafia nicht außer acht lassen, deren Mitglieder und Handlanger schon seit Jahren Asylanträge mißbrauchen, um sich in Deutschland einen Aufenthaltstitel zu erschleichen. 2014 etwa hat die Polizei 4.000 Georgier in Deutschland des Einbruchs verdächtigt, bei etwa 150.000 Einbrüchen und einer Aufklärungsquote von zirka 15 Prozent sind das recht viele. Und wer trägt hier die Schuld? Wieder einmal der deutsche Staat. Er läßt zu, daß die Bewohner eines völlig friedlichen Landes in Deutschland Asylanträge stellen.
Anscheinend ist auch die Polizei nicht mehr, was sie einmal war, jedenfalls in Berlin. Polizisten und Ausbilder berichten von Gewalt gegen Kollegen, von Frauenfeindlichkeit, schlechter Disziplin und mangelnder Qualifikation der Polizeischüler. Was wissen wir über diese Probleme?
Hess: Noch viel zu wenig. Deswegen muß hier dringend Aufklärungsarbeit geleistet werden, und zwar frei von ideologischen Scheuklappen. Wir haben es mit einem Zielkonflikt zwischen Politik und Polizei zu tun, der für unsere nationale Sicherheit äußerst bedrohlich ist. Die Politik verfolgt seit langem eine Agenda namens „interkulturelle Öffnung“ des öffentlichen Dienstes. Die Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer und Aydan Özoguz, hatten dabei besonders die Polizei im Blick, die sie an die Realität einer multikulturellen Gesellschaft anpassen, „moderner“ machen wollten. Um die Polizei für Migranten zu öffnen, wurde etwa „interkulturelle Kompetenz“ als Kriterium in den Leistungskatalog bei der Ausbildung oder Beförderung aufgenommen. Dafür wurden offenbar Deutschkenntnisse für zweitrangig erachtet, Ghetto-Sprech hielt Einzug in die Polizeischulen. Berlin war dabei Vorreiter, 2006 mit der Kampagne „Berlin braucht Dich“ und 2010 mit einem „Partizipations-und Integrationsgesetz“, wie es mittlerweile auch in anderen Ländern und sogar im Bund existiert.
Wie erfolgreich war die Berliner Polizei bei ihren Bemühungen, sich für Migranten zu „öffnen“?
Hess: Zwischen 2006 und 2016 ist der Anteil von Auszubildenden mit Migrationshintergrund bei der Berliner Polizei von 6,7 Prozent auf 32,1 Prozent gestiegen. Der letzte Einstellungsjahrgang bei der Berliner Polizei hatte einen Migrantenanteil von zirka 45 Prozent, wie der stellvertretende Leiter der Berliner Polizeiakademie bei einer Sondersitzung des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus zugeben mußte. In Berlin bilden unter den Eingebürgerten Türkischstämmige mit deutscher Staatsbürgerschaft mit knapp 80.000 Personen die stärkste Gruppe, gefolgt von deutschen Staatsbürgern arabischer Herkunft mit rund 48.000 Personen. Um aus diesen Gruppen Nachwuchs zu rekrutieren, stellt die Berliner Polizei Beamten mit entsprechendem Migrationshintergrund als Ansprechpartner zur Verfügung oder kooperiert mit der Türkischen Gemeinde. In anderen Bundesländern wird an Moscheen und mit fremdsprachigen Flugblättern um Polizisten geworben. Wenn wir nicht gegensteuern, wird die Polizei der Zukunft also stark geprägt sein von orientalischen Kulturen. Dazu gehören ein geringerer Respekt gegenüber Frauen im Arbeitsleben, ein gewisses Unverständnis für das deutsche Dienstethos und ein stärkerer familiärer Zusammenhalt, mit allen negativen Folgen, die sich daraus für die Loyalität gegenüber dem deutschen Staat ergeben. Wir müssen aufhören, solche anthropologischen Gegebenheiten aus ideologischen Gründen zu leugnen. Hier geht es um die tragende Säule der Sicherheitsstruktur unseres Staates.
Bodo Pfalzgraf, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft in Berlin, warnte, es gebe Hinweise auf einen strategischen Ansatz arabischer Großfamilien, den öffentlichen Dienst und die Polizei zu unterwandern. Sind Sie darüber überrascht?
Hess: Überrascht bin ich nicht vom Bemühen der Clans, sondern von der Naivität und auch der ideologischen Borniertheit unserer Politiker. Aus Sicht eines kriminellen Clans ist es durchaus zweckrational, manche Söhne von einer Karriere im Drogengeschäft oder Rotlichtmilieu fernzuhalten und statt dessen einer Beamtenlaufbahn zuzuführen. Auf diesem Weg gelangen Informationen aus laufenden Ermittlungen, etwa über geplante Razzien oder Festnahmen, schneller an den Clan. In letzter Zeit sind zwei Fälle bekanntgeworden, die andeuten, was uns in Zukunft erwarten könnte. Ein Schüler der umstrittenen Polizeiakademie Spandau wurde bei einer Überprüfung in einer Bar angetroffen, in der sich üblicherweise Rocker und Clanmitglieder versammeln. Er hielt während der Überprüfung demonstrativ zu den Barbesuchern, nicht zur Polizei. Und eine arabischstämmige Studentin der Öffentlichen Verwaltung soll polizeiinterne Fahndungsfotos arabischer Clanmitglieder abfotografiert und in einer Whatsapp-Gruppe veröffentlicht haben. Wegen des akuten Personalmangels läßt die Berliner Polizei überdies Wachen von privaten Sicherheitsdiensten überwachen, die Arabern gehören. Dieses Jahr wurde dreimal bei der Polizei eingebrochen, einmal sogar im Polizeipräsidium. Und unbekannte Täter betraten das Polizeigelände, um die Spuren am Fluchtauto zu beseitigen, mit dem die Riesengoldmünze aus dem Bode-Museum gestohlen worden war. Wo hört die Überlastung auf, wo fängt die Sabotage an?
Wozu führt diese Entwicklung in Ihren Augen?
Hess: (…)
Was unternimmt die Politik dagegen?
Hess: Viel zuwenig. Die Parteien, die in der Vergangenheit die Regierung stellten, haben ein evidentes Interesse daran, die Fehlentwicklungen zu verharmlosen. Daher brauchen wir jetzt eine schonungslose Bestandsaufnahme, etwa in einem Untersuchungsausschuß im Berliner Abgeordnetenhaus. Danach müssen effektive Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Wir müssen aber verhindern, daß lediglich Bauernopfer erbracht werden, die wahren Ursachen für die Mißstände jedoch bestehenbleiben. Sicherlich hat Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers die Probleme an der Polizeiakademie zu verantworten, und sie darf auf keinen Fall Berliner Generalstaatsanwältin werden, wie vorgesehen.
Maßnahmen auf Landesebene werden aber doch nicht reichen?
Hess: Wie erwähnt, haben Gesetze und eine Integrationsagenda des Kanzleramtes solche Zustände ursächlich herbeigeführt. Auf dieser Ebene ist Entschlossenheit nötig. Unsere Regierung ist aber Meister darin, Probleme zu verschlimmern, statt sie zu lösen. Siehe Euro und illegale Einwanderung. Wir müssen unbequeme Fragen stellen: Auf welcher Ebene wurde die „interkulturelle Öffnung“ der Polizei beschlossen und angeordnet? Was haben die Polizeibehörden in der Vergangenheit unternommen, um auszuschließen, daß Kriminelle und Angehörige der organisierten Kriminalität Zugang zum Polizeidienst suchen? Als Opposition in den Parlamenten kann die AfD den Regierungen solche Fragen stellen. Und wenn wir erst einmal an die Regierung gelangen, werden wir diese Fehlentwicklungen rückgängig machen. Zielvorgaben für Migrantenquoten im öffentlichen Dienst sind nicht nur kontraproduktiv, sie widersprechen auch dem Grundsatz der Gleichheit. Wir müssen Polizeischüler wieder an ihrer Qualifikation messen und an nichts anderem!
Wie einflußreich sind die kriminellen Clans denn in Berlin oder bundesweit?
Hess: Knapp 20 Clans sollen nach Schätzungen des Landeskriminalamts allein in Berlin aktiv sein. Sie wurden zumeist von Flüchtlingen gegründet und haben Mitglieder in vierstelliger Zahl. Die Clans haben sich abgeschottet und eine eigene Rechtsprechung mit Friedensrichtern aufgebaut, die auf Grundlage des Islams und des Gewohnheitsrechts urteilen und schlichten. Auch deshalb ist über das Innenleben der Clans nur wenig bekannt. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hat Hinweise darauf, daß die Clans nicht nur die Polizei unterwandern, sondern auch die Justiz, Wirtschaft, Politik und öffentliche Verwaltung. Bekannt ist, daß sie die Strukturen ihrer Heimat in den deutschen Städten nachbauen. So bauen sie in den Stadtteilen, die sie kontrollieren, ein alternatives Gewaltmonopo auf. Die Clans befassen sich in ihrem Wirkungskreis mit allem, was Geld einbringt, mit Drogenhandel, Prostitution oder organisiertem Raub. Sie sind sozusagen kriminelle Generalisten. Natürlich sind sie über Familienbande auch in andere Städte gut vernetzt. Dadurch verfügen sie über einen hohen Mobilisierungsgrad.
Wo haben die Clans in den letzten Jahren versucht, Einfluß zu gewinnen?
Hess: (…)
Die etablierte Politik in Berlin bestreitet hartnäckig einen Zusammenhang zwischen Merkels Grenzöffnung im Sommer 2015 und einem Anstieg der Kriminalität in Deutschland. Gibt es einen solchen Zusammenhang?
Hess: Dieser Zusammenhang ist evident. Fangen wir mit Berlin an, wo übrigens viele Flüchtlinge in Wohnungen untergekommen sind, die ihnen die kriminellen Clans zur Verfügung gestellt haben. Zwischen 2015 und 2016 hat sich die Zahl der Gewaltverdächtigen mit unsicherem Aufenthaltsstatus, also Asylbewerber und illegale Einwanderer, mehr als verdoppelt. Wie selbst Innenstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) einräumt, sinken die Hemmschwellen, Grund dafür seien „archaische Vorstellungen von Ehre“ und die hohe Gewaltakzeptanz in den Herkunftsländern der Asylbewerber.
Und wie ist die Lage in der „Provinz“?
Hess: Im Landkreis Ludwigsburg, wo mein Wahlkreis liegt, sprechen die Zahlen auch eine eindeutige Sprache: Der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge hat die Zahl der Straftaten von Asylbewerbern und Flüchtlingen 2016 um knapp 70 Prozent zugenommen. Die Anzahl der Tatverdächtigen aus dieser Gruppe stieg um knapp 40 Prozent. Die Zahl der angezeigten Körperverletzungen in Böblingen und Ludwigsburg stieg von 189 auf 479. Und das alles im Vergleich zu 2015, wo uns ja bereits viele Asylbewerber erreicht hatten!
Die Kritiker haben also recht, die einen Zusammenhang sehen?
Hess: Diese Eindrücke bestätigt nicht nur unsere Alltagswahrnehmung, sondern auch die Polizeiliche Kriminalstatistik: Zwischen 2012 und 2016 ist die Anzahl der nicht-deutschen Tatverdächtigen von rund 500.000 auf eine knappe Million gestiegen, also um beinahe 100 Prozent! Allein zwischen 2014 und 2015 stieg diese Zahl um knapp 50 Prozent. Die Anzahl der vollendeten Morde und Totschläge stieg von 2015 bis 2016 ebenfalls um knapp 50 Prozent, die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung unter Gewaltanwendung stieg um 18,0 Prozent, die Anzahl der Körperverletzungen um 9,2 Prozent. Hier ist keine Beschönigung möglich, es muß sofort gegengesteuert werden!
Auch das Ansteigen der Terrorgefahr in Deutschland wird von etablierten Politikern und Medien entweder bestritten oder gar schöngeredet. Wie sieht es tatsächlich aus?
Hess: Spätestens der Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin hat die Bürger von allen Illusionen über die tatsächliche Terrorgefahr befreit. Besonders beunruhigend sind dabei die Pannen und Versäumnisse der zuständigen Sicherheitsbehörden, die durch die falsche Politik der Grenzöffnung freilich auch stark überfordert waren. Solch ein Anschlag kann sich jederzeit wiederholen. Die Koordinierung von Bundes-und Länderpolizei funktioniert noch nicht reibungslos, die Terroristen sind aber international vernetzt und zu allem bereit. Die jüngsten Razzien und Festnahmen von terrorverdächtigen Syrern lassen bezweifeln, daß aus Syrien tatsächlich nur friedfertige Schutzbedürftige nach Deutschland gekommen sind. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen hat jedenfalls im März 2017 darauf hingewiesen, daß die Gefährdungslage durch islamistischen Terror „unverändert hoch“ sei.
Was ist die größere Gefahr: der Einzeltäter, der auf eigene Faust handelt, oder der organisierte Terror?
Hess: Zwischen Einzeltätern und Gruppen läßt sich nur schwer unterscheiden. Nehmen Sie nur den Palästinenser Ahmad A., der Ende Juli in einem Supermarkt in Hamburg Kunden mit einem Messer attackiert und dabei einen Mann getötet hat. Je nach Sichtweise und Recherchestand könnte er psychisch labiler Einzeltäter oder europaweit vernetzter Islamist gewesen sein. Vor allem der Salafismus erhält ungebremst Zulauf. Der Verfassungsschutz traut diesen sunnitischen Extremisten ein Potential zu, das 10.800 Personen erreicht hat. Jedes Jahr gewinnen die Salafisten über 1.000 terrorbereite Personen hinzu. Besonders gefährlich sind natürlich die Heimkehrer aus dem Krieg in Syrien. Sie haben Kampferfahrung, Terrorerfahrung und wollen womöglich in Deutschland verwirklichen, was ihnen in Syrien verwehrt geblieben ist: einen Islamischen Staat.
Als Reaktion auf den Anschlag in Berlin im Jahr davor sind die Weihnachtsmärkte 2017 überall in Deutschland wesentlich stärker gesichert worden, mancherorts gleichen sie Festungen. Bringen diese Maßnahmen etwas?
Hess: Machen wir uns nichts vor, der Terror ist allgegenwärtig. Viele Weihnachtsmärkte sind mit „Merkel-Lego“ verbarrikadiert. Dabei gibt es allen Grund zur Annahme, daß diese Betonklötze im Falle eines Anschlags Rettungskräften den Weg zu den Verletzten versperren würden oder sogar wie Geschosse auf die Marktstände fliegen. Und eines zeigt sich deutlich: Es wird an Symptomen herumlaboriert, aber es werden nicht die Ursachen bekämpft. Dies führt dazu, daß wir trotz verbesserter vorbereitender Maßnahmen der Sicherheitsbehörden gegen einen koordinierten Terrorangriff nicht in dem erforderlichen und notwendigen Maße gewappnet sind. Und das, obwohl die Terrorgefahr enorm gestiegen ist. Wer das verharmlost oder sogar leugnet, der hat entweder keine Ahnung. Oder er versucht, die Bevölkerung für dumm zu verkaufen. Beides ist nicht zu entschuldigen. Und lassen wir uns bitte nicht von den Altparteien einreden, nur weil es absolute Sicherheit nicht geben kann, seien wir schon am Ende rechtlich möglicher und zulässiger Maßnahmen angelangt. Das sind wir noch lange nicht.
Welche Sofortmaßnahmen empfehlen Sie der Politik, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen?
Hess: (…)
Was dann?
Hess: (…)
Das alles stößt aber doch noch nicht zum Kern des Problems vor…
Hess: Eins ist klar. Polizisten dürfen nicht den Ausputzer spielen für eine dilettantische Regierungspolitik. Daher ist ein Punkt ganz zentral: Über das Asylrecht in den Sozialstaat einzuwandern, das muß künftig unmöglich sein. Die monetären Anreize für Armutseinwanderung sind abzustellen. Und ich pflichte unserem Partei- und Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland bei: Ein individuelles Grundrecht auf Asyl ist nicht mehr zeitgemäß, es muß zumindest auf den Prüfstand. Ein neues Konzept werden wir in dieser Legislaturperiode erarbeiten. Denkbar ist etwa Asyl als institutionelle Garantie, die nicht auf dem Rechtsweg einklagbar ist, so wie etwa Otto Schily schon vor 25 Jahren gefordert hat. Die AfD wird weiter dafür sorgen, daß der Bürgerwille einen zeitgemäßen Ausdruck im Parlament findet. Sowohl bei der Einwanderung als auch bei der inneren Sicherheit.
Herr Hess, vielen Dank für das Gespräch.
Martin Hess, geboren 1971 in Hechingen, ist stellvertretender Landessprecher der AfD Baden-Württemberg und gehört der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag an. Nach seinem Abitur 1990 in Hechingen begann Hess seine Ausbildung bei der Polizei Baden-Württembergs. Seit 2014 ist er Dozent an der Hochschule für Polizei in Baden-Württemberg am Institut für Fortbildung. Hess gilt innerhalb der AfD als Experte für Themen der inneren Sicherheit.
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Leider ist die Masse des deutschen Volkes einfach zu naiv und vertraut den Altparteien.Die Medien tun ihr übriges um Deutschland abzuschaffen.Die Zukunft ist unsicher und ich verstehe die Häuslebauer nicht.Ich denke eher daran das Land zu verlassen.
Alleine auf die AfD hoffen ist zu wenig, auch WIR müssen was tun !!! Zum Beispiel auf die Straße gehen und friedlichen Widerstand zeigen !
Es wird einem mulmig,wenn man liest was sich hier in Deutschland abspielt.Hoffentlich kann die AfD das Ruder wieder rumreissen.