Der Familiennachzug von „Flüchtlingen“ aus Syrien und dem Irak könnte ein spannender Punkt bei den Jamaika-Sondierungsgesprächen werden. Bekanntlich hatte die große Koalition im März 2016 mit dem „Asylpaket II“ verfügt, daß Migranten mit subsidiärem Schutzstatus zunächst für zwei Jahre ihre Angehörigen nicht nach Deutschland nachholen dürfen. Einen „subsidiären“ Status erhalten in der Regel Asylbewerber, die keine politische Verfolgung nachweisen können, aber wegen drohender Gefahren bei einer Rückkehr dennoch vorläufig in Deutschland bleiben können. Nun muß zwischen den potentiellen Koalitionspartnern ausgehandelt werden, ob die Aufschub-Regelung verlängert oder aber beendet wird, wobei die Ausgangspositionen sehr konträr sind.
Für die Grünen kann es ja bekanntlich gar nicht schnell genug gehen mit dem Ausländer-Import. Sie treten folglich dafür ein, daß die Regelung ausläuft. Allerdings tänzelte Katrin Göring-Eckardt Mitte Oktober bei Anne Wills ARD-Plauderrunde geschickt um die Antwort auf die Frage herum, ob dieser Punkt immer noch eine „rote Linie“ bei den Verhandlungen sei. Die Union will dagegen die jetzige Regelung verlängern, während die FDP sich zwischen beide Positionen hockt und für „Kontingente“ plädiert. Derweil haben linke Gruppierungen mal wieder eine Kampagne losgetreten, um mit diesem Thema alle Andersdenkenden moralisch unter Druck zu setzen. Teil des PR-Feldzuges ist es, das zu erwartende Ausmaß der Problematik als sehr überschaubar darzustellen.
Um die Spekulationen einzudämmen, hatte das Auswärtige Amt im Oktober einige Daten zum Thema veröffentlicht. Demnach sind an Syrer und Iraker zwischen 2015 und Mitte 2017 rund 102.000 Visa zum Familiennachzug erteilt worden. Weitere 70.000 würden auf ein Visum warten, das ergebe die Zahl der Terminanfragen in den zuständigen deutschen Auslandsvertretungen. Da aber bislang rund 360.000 Syrer und Iraker nach der Genfer Flüchtlingskonvention anerkannt worden seien, schließt die Linken-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke messerscharf: „Der Umfang des Familiennachzugs zu Flüchtlingen ist mithin viel geringer als ursprünglich angenommen.“ Unberücksichtigt blieb bei dieser Aussage allerdings, daß das Außenministerium bis 2018 mit weiteren 100.000 bis 200.000 Anträgen rechnet – inklusive der „Subsidiären“, sofern die Beschränkung wegfällt.
Ohnehin bombardiert Jelpke gerade die Regierung mit Anfragen und die Medien mit Kommentaren zum Thema Familiennachzug. Das Vorgehen der Bundesregierung habe sie als „schäbiges Signal der Abschreckung“ bezeichnet, vermerkt das Portal Buzzfeed in einer ausführlichen Geschichte, in der es um eine Quasi-Verschwörung der deutschen und der griechischen Regierung geht – mit dem Ziel, den Familiennachzug aus Griechenland zu verzögern und zu minimieren. Das Portal gehört übrigens zu einem US-Medienkonzern und war bisher auf Unterhaltungsthemen spezialisiert. Seit April trimmt sich der deutsche Ableger auf seriös mit dem Journalisten Daniel Drepper als Chefredakteur, einem früheren Gründer des linkslastigen Recherchenetzwerks „Correctiv“. Wie passend, daß sich der Neue bei Buzzfeed auf Themen konzentrieren will, die er für vernachlässigt hält, zum Beispiel „Rassismus“.
Neben Jelpke darf in dem Report auch „Pro Asyl“ seine Sicht der Dinge ausführlich darstellen, und Michael Kientzle, ein deutscher Asyl-„Aktivist“ in Griechenland, darf sich ebenfalls produzieren. Der 37jährige sammelt auch Briefe von Betroffenen, und die stützen paradoxerweise nicht gerade die Behauptung, daß uns beim Familiennachzug nur eine überschaubare Dimension ins Haus steht. So ist Mahmoud A. ziemlich traurig, denn: „Der 47jährige Familienvater aus Syrien hat zwar seine Frau und vier Kinder bei sich“, aber Sohn Hosin (16) und Tochter Fatima (18) sind immer noch in Griechenland. Oder: „Muhammad K., ein 44jähriger Syrer aus Aleppo, wartet seit Juni 2015 in Deutschland darauf, seine Frau Leila und seine vier Kinder wiederzusehen, die in Griechenland warten.“ Solche ein wenig größeren Familien sind vermutlich nur Einzelfälle?
Was in der Buzzfeed-Geschichte außen vor bleibt: Laut Angaben des UN‑Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind allein in der ersten Hälfte dieses Jahres 440.000 Binnenflüchtlinge in Syrien in ihre Heimatstädte oder -dörfer zurückgekehrt, dazu 31.000 aus den Nachbarstaaten. Das heißt implizit: Auch in Syrien gibt es Zonen, in denen die Menschen nicht permanent in Lebensgefahr sind. Ähnliches gilt für den Irak und andere Herkunftsstaaten. Migration muß also keine Einbahnstraße sein, auch wenn es um Familienzusammenführung geht.
Falk Tiedemann
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Da kann Merkel endlich ihren Auftrag erfüllen. Noch 10 – 15 Millionen „Syrer“ aus Afrika und die Welt in Germoney wird eine ganz andere! Aus mit Money!
Ein paar „Flüchtlinge“ gibt es dann bestimmt noch!
Ansonsten kann man ja ‚mal in China und Indien …
Für entsprechend Money, nachdem die Chinesen die „recykelten“ (hat man uns das nicht über Jahre erzählt?) Kunststoffe nicht mehr wollen …
Warum fühle ich mich immer voll von denen verarscht … ?
Sämtliche Parteien haben auch den Auftrag, Meinungsbildung und Information für die Meinungsbildung in die Wählerschaft zu tragen. Es ist seit längerem aber in Deutschland eine Einheitsmeinung bezüglich Migration und „Integration“ bei allen Parteien und Mainstream-Medien festzustellen, die jeder demokratischen Meinungspluralität spottet. Das ist noch nicht genug. Die naiven CDU-Wähler haben zwar die Merkel-Partei gewählt, bekommen aber in der neuen Regierung eine SPD-Gewichtung bei den neuen Ministern, die nicht dem Ergebnis der Wahl entspricht. Alles Weiberfasching möchte man in diesen Tagen sagen. Leider geht es aber hier um unsere Kultur und unser Land. Nicht mehr lange, wenn es mit diesen Marxisten so weiter geht.
Ginge es rein nach Recht und Gesetz, hätten wohl die allermeisten Personen nicht einmal den Anspruch, im Land sein zu dürfen. Was eigentlich auch jeden „Nachzug“ schon zu einen weiteren Rechtsbruch macht.