Straßburg/Rom. Im Europaparlament rumort es. Denn im Zusammenhang mit der bevorstehenden italienischen Parlamentswahl am 4. März könnte es eine brisante Personalentscheidung geben. Sollte die rechte Allianz des früheren Ministerpräsidenten Berlusconi als Sieger aus dem Urnengang hervorgehen, hätte ausgerechnet EU-Parlamentspräsident Tajani die größten Chancen, nächster italienischer Ministerpräsident zu werden.
Dem aktuellen Stimmungsbild zufolge dürfte es der konservativen Forza Italia nach dem 4. März als Mehrheitpartei zufallen, mit der Lega von Matteo Salvini eine Regierung zu bilden und den Premier zu stellen. Forza-Gründer Silvio Berlusconi darf zwar selbst nicht kandidieren, er erklärte aber kürzlich bei einem Besuch in Brüssel nach Treffen mit Tajani und Kommissionschef Jean-Claude Juncker, daß er den derzeitigen EU-Parlamentspräsidenten Tajani für den geeignetsten Bewerber für das Amt des künftigen italienischen Regierungschefs halte.
Bei den etablierten Fraktionen im Parlament wird die Entwicklung mit Argwohn beobachtet. Denn Berlusconis Regierungsmehrheit wird sich auch auf europakritische Kräfte wie die Lega unter Matteo Salvini stützen. Insider halten es gleichwohl für sehr wahrscheinlich, daß Tajani als Berlusconi seit drei Jahrzehnten verbundener politischer „Ziehsohn” einem Ruf aus Rom folgen wird, wenn die Forza Italia gewinnt. Er verdankt Berlusconi praktisch seine gesamte Karriere als Abgeordneter und EU-Kommissar. (mü)
Ich weiss nicht, solange Berlusconi in Italien irgendeine Rolle spielt wird sich nichts grundlegend ändern. Dabei möchte ich an die Rolle Berlusconis erinnern beim Wegbomben von Gaddafi in Libyen.
Berlusconi hat in Zweifelsfall immer die Brüsseler oder die NATO-Karte gespielt. Und selbst wenn Salvini in der Regierung sitzt wird er kaum etwas Grundsätzliches ändern können. Ich glaube auch nicht, dass Berlusconi ernsthaft einen Austritt aus der Währungsunion erwägt.
Für mich bleibt er ein halbseidener Blender mit ebensolchem Geld ausgestattet. Vielleicht löst sich das Thema ja bald biologisch auf.