Linz. Aus Österreich wird schon wieder ein „Nazi-Skandal“ gemeldet. Diesmal steht der niederösterreichische FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer im Kreuzfeuer politisch korrekter Kritik, der auch stellvertretender Vorsitzender der Burschenschaft „Germania zu Wiener Neustadt“ ist. Im dort verwendeten Liederbuch sollen Judenmord und Naziregime verherrlicht werden.
Landbauer, der skurrilerweise Halb-Iraner ist, verweist darauf, daß er mit dem Inhalt des Liederbuches nichts zu tun habe, will aber dem Vernehmen nach seine Mitgliedschaft in der Burschenschaft zunächst ruhen lassen.
Inzwischen hielt es auch der neue österreichische Bundeskanzler Kurz für geboten, sich in der Affäre einzuschalten. Er twitterte, die in Rede stehenden Liedtexte seien „rassistisch, antisemitisch und absolut widerwärtig”, und es dürfe dafür „in unserem Land keinen Platz geben”. Es brauche daher volle Aufklärung, und die Verantwortlichen müßten zur Rechenschaft gezogen werden.
Besonnener zeigte sich FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. Er sieht in der Kampagne einen Versuch, die FPÖ im niederösterreichischen Wahlkampf anzuschießen. „Es ist mehr als durchsichtig, wenn das linksextreme Wiener Nischenmagazin ´Falter´ unseren untadeligen niederösterreichischen Kandidaten Udo Landbauer anpatzen will, indem man ihm die Mitverantwortung für eine 20 Jahre alte Geschichte andichten möchte” erklärte Vilimsky in einer Pressemitteilung. (mü)
Erinnert an die Aufregung über das CDU-Liederbuch mit dem Panzerlied. Das war damals auch nur ein Sturm im Wasserglas. Alles nur Bolschewikengewinsel…
Auf deutschen und österreichischen Fernsehkanälen werden zur Zeit vermehrt Beiträge (Filme, Dokumentationen, Interviews) gesendet, die offen oder verdeckt den Ungeist und die Verbrechen des NS-Regimes thematisieren, was vermutlich mit den Wahlerfolgen patriotischer, „rechtspopulistischer“ Parteien in diesen beiden Ländern in Zusammenhang steht. In diesem Kontext fällt auf, daß links-tendenziöse Medien gezielt versuchen, AfD und FPÖ bzw. deren Mitglieder mit NS-Gedankengut in Verbindung zu bringen.
Im vorliegenden Fall geht es um die (zur Zeit ruhende) Mitgliedschaft des niederösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer in der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt, deren Liederbuch womöglich rassistische und antisemitische Texte enthält. Diese Burschenschaft wurde 1917 gegründet (Wikipedia) und hat den Leitspruch „Deutsch und treu in Not und Tod“; bekanntlich gab es damals gerade in Wien schon seit jeher antisemitische Tendenzen.
Daß Landbauer dort stellvertretender Vorsitzender ist, ist für seine politischen und medialen Gegner natürlich ein gefundenes Fressen (gestern abend gab es im ORF-Fernsehen ein aufschlußreiches Interview mit ihm, was allerdings eher den Charakter eines inquisitorischen Verhörs hatte). Deshalb nützt es ihm auch nichts, daß er – durchaus glaubhaft – versichert, die beanstandeten Liedtexte – die drei Strophen des Deutschlandliedes gehören übrigens auch dazu – gar nicht zu kennen.
Es entspricht durchaus dem links-kontaminierten Gedankenkosmos unserer politisch-medialen Gesinnungswächter und Meinungsmanipulierer, den vaterländischen Geist der deutschen Kaiserzeit wie der österreich-ungarischen Kaiser- und Königzeit gehässigerweise in Zeichen nationalsozialistischer Gesinnung – die es damals noch gar nicht gab – umzudeuten.