Paris. Nach der Schauspielerin Cathérine Deneuve hat sich jetzt auch ihre Kollegin Brigitte Bardot in der Diskussion um die über sexuelle Belästigung im Filmgeschäft („metoo“) zu Wort gemeldet. Sie hält die Kampagne für übertrieben. Auch die Anschuldigungen der meisten Schauspielerinnen seien „scheinheilig und lächerlich”, sagte die 83jährige dem Magazin „Paris Match”.
Denn, so Bardot: viele Schauspielerinnen versuchten, mit Produzenten zu flirten, um eine Rolle zu ergattern. „Und dann sagen sie, daß sie belästigt wurden, damit wir über sie reden.“ Sie selbst sei nie sexuell belästigt worden. Komplimente für ihr Aussehen habe sie aber immer genossen, betonte die Schauspielerin: „Und ich fand es charmant, daß man mir sagt, daß ich schön bin oder einen netten kleinen Hintern habe. Diese Art von Kompliment ist angenehm.”
In Frankreich war die „#metoo“-Kampagne erst kürzlich von rund hundert Frauen in einem offenen Brief angegriffen worden. Darin hieß es unter anderem, die „Freiheit zu belästigen” sei „unerläßlich für die sexuelle Freiheit”. Die Veröffentlichung von Männernamen führe zudem dazu, daß viele auf eine Stufe mit Sexualstraftätern gestellt würden. Der Brief hatte prompt zu politisch korrekter Empörung geführt. Die Schauspielerin Cathérine Deneuve, die den Brief mitunterzeichnet hatte, entschuldigte sich daraufhin für mögliche Mißverständnisse, verteidigte den Text aber. (mü)
Soweit ich die „metoo“-Kampagne verstanden habe, geht es dabei ausschließlich um sexuelle Belästigungen von Schauspielerinnen, die eine Filmrolle ergattern wollen oder bereits eine haben bzw. hatten. Nun ist „sexuelle Belästigung“ ein sehr dehnbarer Begriff – ich denke hier an die Äußerung eines FDP-Politikers zu einer wegen ihrer Oberweite angeblich „Dirndl-geeigneten“ Dame in einer Bar -, der – abhängig vom Gefühlsempfinden der Frau – reichen kann vom harmlosen Hinterherpfeifen bis zum massiven Angrapschen; Vergewaltigung zähle ich nicht zu diesem Begriff, denn das ist eine schwere Gewalttat, die unbedingt angezeigt werden muß.
Daß diese „metoo“-Schauspielerinnen und andere Frauen (Trittbrettfahrer?) sogar mit Straßendemonstrationen an die Öffentlichkeit gehen, halte ich für absolut übertrieben. Aber glücklicherweise gibt es Schauspielerinnen wie Catherine Deneuve und Brigitte Bardot sowie unzählige weitere Frauen, die durch ihre Kritik an der „metoo“-Kampagne glasklar, aber politisch inkorrekt zeigen, daß sie ein gesundes und naturgemäßes Verhältnis zu Männern haben.
Und sollte seitens des Mannes mal die „rote Linie“ überschritten werden, so würde eine schallende Ohrfeige im richtigen Moment für den sexuellen Belästiger – und dann weg! – sicherlich so manches Mißverständnis vermeiden helfen.
Ich habe den Eindruck, dass den alternden „Meet-too“-Schauspielerinen oder auch dem jüngeren C-Kader von Hollywood jeder Mittel recht ist, nur wenn über sie gesprochen und geschrieben wird. Nach dem Motto: Lieber schlechte Reklame, als vergessen…
Da haben die Französinnen schon recht, wenn sie sagen, so einseitig war es doch nicht. Und Frauen und Männer gegeneinander hetzen, schadet auch den normalen Beziehungen (in dem z. B. den Männern pauschal alles mögliche vorgeworfen wird, werden einige dann verunsichert und bindungsunfähiger).
Ich vermute auch, die „betroffenen“ sind nicht im knielangen Business-Kostüm und geschlossener Bluse zu den Gesprächen gekommen (wie es z. B. beim Geschäftstermin / Abschluss von Verträgen oft üblich ist), sondern haben – mindestens am Anfang der Karriere – ihre weiblichen Reize betont eingesetzt, um ihrem „Talent“ zum Durchbruch zu verhelfen.
Und die meisten hatten ja auch die Möglichkeit – zwar ohne Rolle, aber auch ohne sich zu prostituieren – den Raum zu verlassen. Warum haben sie es nicht getan? Weil ihnen die Rolle doch wichtiger war? Dann bitte hinterher nicht jammern…