Wien/Rom. Die neue österreichische Regierung will trotz Störfeuers vonseiten des Südtiroler Landeshauptmanns Kompatscher an der Doppelstaatsbürgerschaft für die Südtiroler festhalten. Das hat jetzt Außenministerin Kneissl (FPÖ) ausgerechnet bei einem Besuch in Rom bekräftigt. Sie werde das Thema bei einem Treffen mit ihrem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano „aktiv aufbringen”, erklärte die Ministerin, die aber gleichzeitig betonte, daß das Vorhaben nur „im Dialog zwischen Wien, Rom und Bozen” umgesetzt werden solle.
Österreich habe als Schutzmacht in Bezug auf die dynamische Fortentwicklung des Minderheitenschutzes die völkerrechtlich verankerte Verantwortung, sich einzubringen, unterstrich sie.
Den jüngsten Vorschlag des Südtiroler Landeshauptmanns Kompatscher, nicht nur den deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler die Staatsbürgerschaft anzubieten, sondern auch den Nachkommen italienischsprachiger Altösterreicher oder überhaupt allen Südtirolern, wollte die Außenministern nicht kommentieren und erklärte dazu: „Was Landeshauptleute hier oder dort sagen, da sehe ich keinen Mehrwert, daß ich das jetzt kommentiere.“ (mü)