Tschechische Präsidentschaftswahlen: Zeman punktet mit Zuwanderungskritik

15. Januar 2018
Tschechische Präsidentschaftswahlen: Zeman punktet mit Zuwanderungskritik
International
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Foto: Symbolbild

Prag. Bei der ersten Runde der tschechischen Präsidentschaftswahlen liegt Amtsinhaber Miloš Zeman mit 39 Prozent der Stimmen vor seinem Konkurrenten, dem parteilosen Chemieprofessor Jiří Drahoš. Die beiden Kontrahenten müssen nun in zwei Wochen in die zweitägige Stichwahl.

Zeman konnte im Wahlkampf als Zuwanderungsgegner und Kämpfer für die kleinen Leute punkten. Er pflegt gute Kontakte nach China und Rußland. Mit Blick auf die Zuwanderung in die EU hat er in der Vergangenheit von einer „organisierten Invasion” gesprochen. Es sei „unmöglich, Muslime zu integrieren”, erklärte er mehr als einmal. Den Islam bezeichnete er einmal als „Religion des Hasses”. Zudem positionierte er sich als Gegner einer EU-weiten Umverteilung von „Flüchtlingen“. Deutschland habe die Migranten eingeladen und müsse nun die Verantwortung dafür übernehmen, so Zeman. Die Tschechen rief er auf, sich zum Schutz vor Terroristen zu bewaffnen.

Zeman, der studierter Ökonom ist und bis 2002 schon einmal – für die Sozialdemokraten – tschechischer Ministerpräsident war, gilt als erfahrener Politik-Veteran. Frühere Weggefährten wollen übereinstimmend bemerkt haben, er sei zuletzt nach rechts ins „nationalistische“ Lager abgedriftet. (mü)

Ein Kommentar

  1. tom tom sagt:

    Bei der Politik die in Brüssel und Berlin gemacht wird, wundert es mich nicht das immer mehr Osteuropäische Politiker anfangen national zu denken.

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