Drohnenangriff auf russische Einrichtungen in Syrien: Welche Rolle spielten die Amerikaner?

15. Januar 2018
Drohnenangriff auf russische Einrichtungen in Syrien: Welche Rolle spielten die Amerikaner?
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Hmeimim. Der Drohnen-Angriff auf die russischen Militärbasen Hmeimim und Tartus in Syrien in der Nacht vom 5. auf 6. Januar gibt immer noch Rätsel auf, doch inzwischen sieht die russische Aufklärung klarer. Ein prominenter Experte, Oberstleutnant a. D. Andrei Popow, Mitglied im Veteranenverband des russischen Anti-Terror-Kommandos Alpha, erklärte jetzt dem Nachrichtenportal „Sputnik“ gegenüber, der Drohnenangriff habe im Zusammenhang mit einer Operation amerikanischer Geheimdienste zur Erprobung des Kampfeinsatzes von unbemannten Drohnen gestanden. Wörtlich sagte Popow, es sei nicht auszuschließen, „daß die Amerikaner diese Drohnen mit daran befestigten Sprengsätzen über die Ukraine hergeholt haben“, um unter realistischen Bedingungen zu prüfen, wie die russische Flugabwehr darauf reagieren würde.

Im übrigen sei es – worauf bereits in den letzten Tagen verschiedentlich Beobachter aufmerksam machten – eher unwahrscheinlich, daß die Drohnen, von „Terroristen“ eingesetzt worden seien, denn: „Es geht nicht so einfach. Dazu bedarf es der Stützpunkte und Fachleute, die sich auf Spitzentechnologien verstehen. Um eine Drohne zu programmieren und Munition davon abzuwerfen, braucht man zumindest einen Ingenieurabschluß, und die genauen Zielkoordinaten müssen auf den Angaben der Satellitenaufklärung basieren.“

Das russische Verteidigungsministerium konnte inzwischen auch den Startpunkt der Drohnen im Südosten der Deeskalationszone Idlib orten, die von der „moderaten“, vom Westen unterstützten Opposition kontrolliert wird.

Unterdessen berichtete das russische Verteidigungsministerium auch von einem US-Aufklärungsflugzeug, das den Drohnenangriff auf Hmeimim mitverfolgte. Die Maschine sei gut vier Stunden über dem Mittelmeer in der Nähe der russischen Luftwaffenbasis herumgeflogen, hieß es. Russische Experten wundern sich über diese „seltsame Koinzidenz“, wie es heißt.

Bei dem Drohnenangriff waren insgesamt 13 ferngesteuerte Drohnen zum Einsatz gekommen. Alle an dem Angriff beteiligten Geräte wurden entweder im Anflug abgeschossen oder mit elektronischen Maßnehmen unter Kontrolle genommen. Laut dem russischen Verteidigungsministerium können das technische Gerät, das die Terroristen bei den Attacken einsetzten, nur aus einem technisch entwickelten Land stammen. (mü)

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