Washington. Zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem früheren Chefstrategen Steve Bannon kriselt es weiter. Bannon hatte – vermutlich auf Druck von Insidern, die den rechten Vordenker nicht im Weißen Haus duldeten – im August Trumps Beraterstab verlassen und das Feld Exponenten der traditionellen US-Politik räumen müssen, etwa Trumps Schwiegersohn Jared Kushner.
Jetzt hat sich Bannon, der sich seit seinem Weggang vom Weißen Haus wieder verstärkt seinem erfolgreichen Internetportal „Breitbart“ widmet, Trumps Zorn zugezogen. Der Grund dafür sind Äußerungen Bannons über Trumps Sohn Donald Jr. in einem kommende Woche erscheinenden Buch, von dem Vorabauszüge in den Medien veröffentlicht wurden. Konkret wirft Bannon Trump junior im Zusammenhang mit der Rußland-Affäre Verrat und unpatriotisches Verhalten vor.
Trump erklärte dazu jetzt: „Steve Bannon hat nichts mit mir oder meiner Präsidentschaft zu tun. Als er gefeuert wurde, hat er nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seinen Verstand.“ Und: „Jetzt, wo er allein ist, realisiert Steve, daß Siegen nicht so einfach ist. Steve spielte nur eine sehr begrenzte Rolle bei unserem historischen Sieg.” Bannon war im August 2016 für Trumps Wahlkampf verpflichtet worden.
Seine Kritik in dem Buch „Fire and Fury: Inside the Trump White House” aus der Feder des Journalisten Michael Wolff bezog sich auf ein brisantes Treffen des Trump-Sohnes mit einer russischen Anwältin mitten im Wahlkampf 2016. Bei dem Gespräch ging es um kompromittierendes Material über Trumps Rivalin Hillary Clinton. Bannon hält dieses Treffen für „unpatriotisch“. Trump senior wiederum steht wegen der vermeintlichen „Rußland-Affäre“ nach wie vor im Kreuzfeuer der Kritik. (mü)