In mehreren Bundesländern fanden am heutigen Morgen Hausdurchsuchungen bei Angehörigen der linken Szene statt. Grund für die Durchsuchungen sind die Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg vor fünf Monaten. Die bundesweite Razzia wird durch die Sonderkommission „Schwarzer Block“ in 24 Objekten in acht Bundesländern durchgeführt. Die Ermittler hoffen, Erkenntnisse über Vorbereitungshandlungen sowie Beweismittel zu sichern. Über 160 Ermittler arbeiten in der Sonderkommission. Inwieweit Beweismaterial gefunden werden kann, bleibt abzuwarten, da die linke Szene anscheinend vorab über die bevorstehenden Durchsuchungen Bescheid wußte.
„Gesicherte Infos! dass morgen oder übermorgen bundesweit Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit BlockG20 stattfinden. Aufräumen, elektrogeräte (sic!) ausmachen und in andere Wohnungen bringen“, zitiert die „Berliner Zeitung“ aus einer Nachricht, die über den Kurznachrichtendienst „Signal“ verschickt worden sein soll.
Entsprechende Warnungen finden sich auch in sozialen Netzwerken. „Bei einem Objekt hatten die Kollegen das Gefühl, erwartet zu werden“, sagte Jan Hieber, Leiter der Sonderkommission „Schwarzer Block“ gegenüber der Presse. Mittlerweile sind rund 3000 Ermittlungsverfahren gegen linke Randalierer am Laufen. Von wem die linke Szene von den Durchsuchungen gewarnt wurde, ist noch unbekannt. (tw)