Soros greift Orbán an: „Das Gegenteil von dem, was wir fördern wollen“

4. Dezember 2017
Soros greift Orbán an: „Das Gegenteil von dem, was wir fördern wollen“
International
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Foto: Symbolbild

New York/Budapest. Getroffene Hunde bellen. Der „Philanthrop“ und Großspekulant George Soros, der sich in Ungarn derzeit wegen seiner regierungsfeindlichen Wühlarbeit als Opfer einer Kampagne sieht, schießt jetzt in mehreren Videobotschaften zurück und greift die Orbán-Regierung an.

In den bislang insgesamt drei Clips berichtet Soros, der sich in den letzten zwanzig Jahren in zahlreichen früheren Ostblockländern als Revolutions-Finanzier betätigte, über seine Kindheit und Jugend, um dann auf die Arbeit seiner Stiftungen einzugehen. Dabei ruft er in Erinnerung, daß seine Stiftung (die einschlägig bekannte „Open Society“-Stiftung mit ihren weltweiten Ablegern) ursprünglich auch den heutigen ungarischen Regierungschef Orbán unterstützt habe.

Inzwischen habe Orbán die Demokratie jedoch komplett durch ein antidemokratisches Regime ersetzt. Soros wörtlich: „Er hat (…) ein Mafia-Regime geschaffen, dessen Führer ihre Positionen nutzen, um sich selbst an der Macht zu halten und sich persönlich zu bereichern.“ Und: „Ungarns gegenwärtiges Regime steht in krassem Gegensatz zu dem, was wir fördern wollten.“

„Wir haben einen unüberbrückbaren Prinzipienkonflikt“, sagt der Multimilliardär in einer seiner Videobotschafen. Soros versteigt sich sogar zu der Behauptung, daß Ungarns „gegenwärtiges System repressiver sei als während der sowjetischen Besatzung. Zu dieser Zeit war es einfacher, Hilfe und Informationen an die ungarische Gesellschaft zu übermitteln.“

Im übrigen werde er die in Ungarn ins Visier geratene und von ihm gegründete „Central European University“ auch weiterhin unterstützen, auch wenn es Orbán gelingen sollte, sie außer Landes zu drängen. (mü)

 

Bildquelle: Copyright by World Economic Forum. swiss-image.ch/Photo by Sebastian Derungs. Wikimedia/Sandstein/CC BY-SA 2.0

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