Säbelrasseln im Nahen Osten: „High Level Group“ sieht neuen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah

22. November 2017
Säbelrasseln im Nahen Osten: „High Level Group“ sieht neuen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah
International
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Foto: Symbolbild

Tel Aviv/Beirut. Die sogenannte „High Level Group“, ein 2015 zur Beratung Israels ins Leben gerufener Club von 12 pensionierten ranghohen Generälen, unter ihnen auch der frühere Bundeswehr-Generalinspekteur Klaus Naumann, sieht einen neuen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah heraufziehen. Das ist die Quintessenz eines jetzt veröffentlichten Berichts des Clubs unter dem Titel: „Die Terror-Armee der Hizbullah: Wie man einen dritten Libanon-Krieg verhindern kann.“ Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß ein neuer Waffengang zwischen der Hisbollah und Israel nur noch eine Frage der Zeit sei.

Die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz wird darin als der „mächtigste nichtstaatliche bewaffnete Akteur in der Welt“ bezeichnet.

Derzeit neige sich in Syrien die heiße Phase des Konflikts dem Ende zu. Allerdings schicke sich Iran, der mächtige regionale Verbündete der syrischen Regierung, an, im Land zu bleiben. Teheran richte sich in Syrien auf eine dauerhafte militärische Präsenz ein und betreibe bereits 13 Militärstützpunkte im Land. Soldaten der iranischen Revolutionsgarden stünden erstmals nahe der Grenze zu Israel. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah wiederum habe in Syrien wichtige Kampferfahrungen sammeln und ihr Waffenarsenal erheblich vergrößern können. Je weniger die iranischen Revolutionsgarden und die Hisbollah in Syrien gebraucht würden, desto besser könnten sie sich nun für einen Waffengang mit Israel vorbereiten.

Mit Argwohn betrachten die israel-freundlichen Militärs in diesem Zusammenhang den sogenannten „iranischen“ oder „schiitischen Korridor“, der nunmehr in Iran beginnt und über Bagdad bis an das Mittelmeer reicht. Er wird wiederum von Saudi-Arabien als Bedrohung der sunnitischen Präsenz in der Region empfunden. Tatsächlich hat der saudische Kronprinz Muhammad Bin Salman erst kürzlich den sunnitischen Ministerpräsidenten des Libanon, Saad Hariri, der den Machtzuwachs der Hisbollah nicht verhindert hat, zum Rücktritt gezwungen, was wiederum Iran und die Hisbollah als Kriegserklärung an ihre Adresse betrachten.

Derzeit suche die Hisbollah noch keinen „vollen Konflikt“. Ihr Vorgehen und ihre Propaganda ließen jedoch den Schluß zu, daß sie entlang der Grenze zu Israel und im Libanon einen Krieg vorbereite, argwöhnt die „High Level Group“ in ihrem Papier. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/yeowatzup/CC BY 2.0

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