Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Rechte am vergangenen Wochenende mit einem Gedenkmarsch an die Gründung der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA) vor 75 Jahren erinnert. Tausende teils Vermummte marschierten mit Fackeln durch das Kiewer Stadtzentrum.
Die Organisatoren des Marsches gehen von bis zu 30.000 Teilnehmern aus, die auch Feuerwerkskörper zündeten. Etwa 5000 Polizisten sicherten den Umzug. Die rechten Parteien Swoboda (Freiheit), Prawy Sektor (Rechter Sektor) und Nazionalny Korpus (Nationalkorps) hatten zu landesweiten Märschen aufgerufen.
Die UPA wurde 1942 in der Westukraine während der deutschen Besatzung gegründet. Sie kollaborierte zeitweise mit Deutschland. Nachdem sie in Berlin mit dem Projekt einer unabhängigen Ukraine auf taube Ohren stieß, wandte sich die UPA gegen die Wehrmacht. Im Sommer 1943 kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit deutschen Verbänden, bei denen etwa 3000 deutsche Soldaten durch UPA-Kämpfer getötet wurden. Im Herbst 1943 wurden abermals 1500 Wehrmachtssoldaten durch die UPA getötet. Zeitweilig verbündete sich die UPA mit sowjetischen Partisanen gegen die Deutschen. Nach Kriegsende kämpfte sie bis Anfang der 1950er Jahre in der heutigen Westukraine gegen sowjetische Sicherheitskräfte.
Seit 2015 ist der „Tag des Vaterlandsverteidigers“ ein arbeitsfreier Feiertag. (mü)