Paukenschlag in Sachsen: CDU-Ministerpräsident Tillich tritt aufgrund AfD-Wahlerfolgs zurück

18. Oktober 2017
Paukenschlag in Sachsen: CDU-Ministerpräsident Tillich tritt aufgrund AfD-Wahlerfolgs zurück
National
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Foto: Symbolbild

Dresden. Ein politischer Paukenschlag: am heutigen Nachmittag erklärte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich überraschend seinen Rücktritt. „Tillich saß fest im Sattel bis zur Bundestagswahl am 24. September 2017. Erstmals und unerwartet wurde die CDU nicht stärkste Kraft in Sachsen. Die Wähler entschieden sich mehrheitlich für die rechtspopulistische AfD. Diese erreichte 27 Prozent. Die CDU kam nur auf 26,9 Prozent“, informiert die „Bild“-Zeitung über die Hintergründe des Rücktritts.

Im Rahmen der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz erklärte Tillich, er wolle sein Amt auf dem CDU-Landesparteitag Anfang Dezember offiziell niederlegen und „in jüngere Hände übergeben“. Als Nachfolger nannte er den sächsischen CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer (42). (sp)

8 Kommentare

  1. Frosch sagt:

    Michael Kretschmer hat seinen Wahlkreis gerade an den AfD-Kandidaten verloren und nun ist er plötzlich heißer Anwärter auf das Amt des Sächs. Ministerpräsidenten? Ich komme aus dem Staunen nicht heraus! Böser Verdacht: Versorgungsposten?

  2. Wolfgang Schlichting sagt:

    Die BTW am 24.09.2017 war zwar keine Landtagswahl, der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich respektiert jedoch trotzdem, dass die CDU nach der AfD nur noch die zweitstärkste Partei in Sachsen ist und der laut Frau Merkel bei der letzten sächsischen Landtagswahl an die CDU als stärkste Partei vergebene Regierungsauftrag durch das Ergebnis der Bundestagswahl eliminiert wurde und deshalb sehe ich seinen Rücktritt als gradlinige Konsequenz aus dem Wahlergebnis an.

  3. Bernd Sydow sagt:

    CDU-Ministerpräsident Tillich hat stets kräftig gegen AfD und Pegida ausgeteilt. Aber beim Verhalten gegenüber dem politischen Gegner ist es wie beim Boxsport, wer austeilt, muß auch einstecken können (z.B. ein schlechtes Wahlergebnis). Er glaubte offenbar, seine CDU mit ihm an der Spitze hätte ein Dauerabonnement darauf, stärkste Partei in Sachsen zu sein. Nun ist sie es nicht mehr. Tillich nahm nicht nur die berechtigten Sorgen der Bürger wegen der rasant steigenden, von außen eindringenden sowie asylantenbezogenen Kriminalität nicht ernst, sondern ignorierte auch weitgehend die wirtschaftlichen Interessen des Mittelstandes.

    Aber wegen 0,1 Prozent (!) gleich das Handtuch in den politischen Boxring zu werfen, offenbart in aller Deutlichkeit eine erstaunliche politische Dünnhäutigkeit – allerdings halte ich es für nicht ausgeschlossen, daß die 0,1 Prozent nicht der wahre Grund für seinen Rücktritt, sondern nur vorgeschoben sind!

  4. Dr. ALTENBURGER sagt:

    Der Nachfolger sollte doch gleich von der AFD gestellt werden,,, warum soviel Mühe, jeder weiß es gibt in Sachsen nicht nur Sorben und selbst die
    sind keine Freunde von Wendehälsen, früher Stasi und dann plötzlich fromm, das glaubt selbst der katholische Sorbe nicht.

  5. Sack sagt:

    Reicht das … ?

    • Emma D. sagt:

      Zur guten Volksherrschaft kann ein regelmäßiger Wechsel bei Inhabern leitender Ämter gehören. Im klassisch-antiken Athen wechselte der Inhaber des Präsidentenamtes jeden Tag. Die Übergabe der Amtsstellen von Älteren auf Jüngere (bei Tillich der offizielle Grund) ist biologisch unvermeidlich.

      Ein Personenwechsel ist nicht notwendig ein Prinzipienwechsel.

      Herr Tillich hätte sein Wirken vom christlich-universalistischen Prinzip zum völkisch-nationalen Prinzip umstellen können, wie es angesichts ungewöhnlich ansteigender Kriminalität (vergleichbar „amerikanischen Verhältnissen“ infolge Babylonisierung und Bastardisierung) der offenkundige Wählerinnen- und Wählerwille ist.

  6. Joachim sagt:

    Dieser Mann hat Charakter und da könnten sich die aalglatten Typen in Berlin ein Beispiel nehmen, denn wer noch Ehre im Leib hat, wechselt nicht seine politische Gesinnung oder muß sich anbiedern und sich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen, nur des Überlebens willen. Entweder bleibt man sich seiner Linie treu, oder man wird als unberechenbar eingeschätzt und das ist zur Zeit noch bei den Schwarzen der Fall, die Roten haben es erkannt und haben sich selbst eine Auszeit verordnet und das wird ihnen helfen, obwohl es am besten wäre, wenn beide in der Versenkung verschwinden würden.

    • Der tut nix sagt:

      So viel Charakter bedeutet es nicht einen Nachfolger zu benennen der gerade sein Direktmandat im Deutschen Bundestag verloren hat.
      Das hat ein wenig Geschmäkle von Postenschacherei.
      Die CDU hat es glaube ich immer noch nicht verstanden was passiert ist.
      Ein ewiges weiter so wird sich rächen und wenn die SPD diese Posse mitträgt dann sind 2019 Landtagswahlen.

      Österreich lässt grüßen

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