Bern. Die Schweiz wird zunehmend zum Transitland für „Flüchtlinge“ auf dem Weg nach Deutschland. Gegenüber 2016 hat sich im laufenden Jahr die Zahl der illegalen Einreisen nach Deutschland über die Schweiz verdreifacht. Nachdem die „Balkanroute“ weitgehend geschlossen werden konnte, hat sich die illegale Migration auf den Weg über Italien und die Schweiz nach Deutschland verlagert.
Die seit der Schließung der „Mittelmeerroute“ durch Italien und Libyen festzustellende Beruhigung an der „Flüchtlings“front ist an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz noch nicht zu bemerken. Hier hält der Druck unvermindert an. Die deutsche Bundespolizei hat von Januar bis August 2017 rund 4100 unerlaubte Einreisen über die deutsch-schweizerische Grenze registriert. Im gesamten Jahr 2016 wurden von den deutschen Behörden rund 7650 solcher Grenzübertritte registriert.
Aufgegriffen werden vor allem Migranten aus Guinea, Eritrea und der Elfenbeinküste.
Auch die neusten Zahlen bestätigen die Beobachtung, daß die Schweiz für „Flüchtlinge“ zunehmend vom Zielland zum Durchgangsland wird. „Wir stellen fest, daß der prozentuale Anteil der Migranten, die kein Asylgesuch stellen und in andere Länder wie beispielsweise Deutschland oder Schweden weiterreisen wollen, steigt”, erklärt David Marquis, Sprecher des Grenzwachtkorps. In diesem Fall werde konsequent das Rückübernahmeabkommen mit Italien umgesetzt.
Seit Ende 2016 patrouillieren vermehrt gemeinsame deutsch-schweizerische Streifen in grenzüberschreitenden Personenzügen und im Grenzraum. Auch Güterzüge werden öfter kontrolliert. (mü)