Büchse der Pandora: Das katalonische Unabhängigkeits-Referendum ist nur die Spitze des Eisbergs

2. Oktober 2017
Büchse der Pandora: Das katalonische Unabhängigkeits-Referendum ist nur die Spitze des Eisbergs
International
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Foto: Symbolbild

Palma de Mallorca. Während die Öffentlichkeit noch mit den Unruhen im Zusammenhang mit dem umstrittenen katalonischen Unabhängigkeits-Referendum beschäftigt ist, könnte Spanien bald schon vor einer weiteren Zerreißprobe stehen. Denn nicht nur Katalonien will sich selbständig machen – auch Mallorca will weg von Madrid.

Auch auf den Balearen beginnt sich eine Unabhängigkeitsfront gegen Spanien zu formieren. Sie solidarisiert sich derzeit mit den Katalanen und ruft in Kundgebungen zur Unterstützung der Unabhängigkeit von Madrid auf.

Getragen wird die Unabhängigkeitsfront unter anderem von der regionalen Linkspartei Més, um die sich schon seit Jahren Organisationen und Zirkel einer wachsenden Autonomiebewegung gruppieren.

Der Oberbürgermeister von Palma, Antoni Noguera Ortega (Més), hat in einem jüngst veröffentlichten Grundsatzmanifest als Ziel eine eigene Mallorquinische Republik bis zum Jahr 2030 proklamiert. Hauptziel der Unabhängigkeitsbefürworter: Die Mallorquiner sollen ihre politischen, sozialen und ökonomischen Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen. Auch auf Mallorca gilt, daß man nicht mehr länger Steuern und Abgaben nach Madrid als Nettozahler überweisen möchte, während man über die Verwendung der Steuergelder nicht mitbestimmen kann. (mü)

6 Kommentare

  1. Paul Buchfeld sagt:

    Bayern und Sachsen sind zwei Freistaaten und dürften sich von der BRD lösen und eigenständige Staaten werden. Alle anderen aber genauso wenig wie Katalonien und Mallorca in Spanien.

  2. Joachim sagt:

    Das ist doch nichts neues in der europäischen Geschichte, daß sich Länder und Regionen zusammenschließen oder trennen. Das geschah in früheren Zeiten durch Heirat, durch wirtschaftliche oder sicherheitspolitische Zusammenschlüsse,durch religiöse Verwerfungen, durch kriegerische Auseinandersetzungen von innen und außen u.v.mehr. Durch diese Veränderungen ist doch nicht alles für die Ewigkeit in Stein gemeißelt, denn Verträge entstehen durch Interessen und brutalem Diktat und setzen dadurch alles vorausgegangene außer Kraft und deshalb ist nicht immer alles bindend und wenn man Demokratie in Europa für verbindlich erklärt, ist es dann nicht so ohne weiteres möglich, andere Auffassungen mit Gewalt im Keim zu ersticken. Dadurch wird man unglaubwürdig und die Bürger sehen dies genau und deshalb sind auch Unabhängigkeitsbestrebungen der einzelnen Stämme unausweichlich und sehr betrüblich, aber mit Gewalt nicht zu verhindern, wenn man für sich selbst den Anspruch erhebt, ein Demokrat mit freiheitlichen Ansichten zu sein.

  3. Fackelträger sagt:

    Eine gute, wirklich treffende Überschrift! Kriechen da schon wieder die ROTSPANIER aus ihren Löchern?
    Der katalanische Abspaltungsdrang (so sehr auch ein katalanisches Volk das Recht auf Selbstbestimmung hat) ist mir irgendwie suspekt: Als ob da nicht auch dieser Soros seine Finger im Spiel hätte und sich vielleicht ein neuer Hemingway herumtriebe: Wem nützt denn die Abspaltung wirklich? Doch nicht dem katalanischen Volk. Wäre denn eine machtlose, vermeintliche „Eigenständigkeit“ im sich anbahnenden Brüsseler Überstaat die Lösung für die Probleme mit der Islamisierung, den Niedergang echter volkseigener Kultur, die niedrige einheimische Geburtenzahl, die politische Feigheit und Teilnahmslosigkeit („Toleranz“) oder die EU-Bevormundung? Ganz im Gegenteil!

    Anstatt mit ihren spanischen Brüdern und Schwestern ihr gemeinsames Vaterland vor fremder Landnahme und dem allgemeinen Kulturverlust zu retten, lassen sie sich ausgerechnet von im Grunde globalistischen Linksparteien(!) gegen ihre eigenen Brüder und Schwestern einspannen. Nicht der Spanier ist der Feind, sondern der globalistisch-kapitalistische Völkerauflöser! Erst muss der mit seinen Erscheinungen durch gemeinsame Anstrengungen der echten europäischen Völker überwunden sein.

    Soll hier vielleicht wieder ein großes Volk pulverisiert und in die Knie gezwungen werden?
    So, wie das Ausland auch immer gerne separatistische Bewegungen in Deutschland befeuert hat, wie zum Beispiel den Rheinland- oder Bayern-Separatismus (nicht zu vergessen auch die langsame Lostrennung Österreichs und das Anschlussverbot ab 1945). Geschadet hat so eine Abspaltung immer beiden Teilen. Aber das war ja auch deren Sinn und Zweck…

    • Ruewald sagt:

      In der Tat sollte man die katalonische Separatistenbewegung kritisch und skeptisch sehen. Sie wird auch besonders von Katar massiv unterstützt. Man spricht nicht von ungefähr von einer „Katarlonisierung“. Die „Separatisten“ wollen am liebsten einen Wall gegen Spanien (und die Castellano-sprechenden Spanier und Südamerikaner draußen haben) und auf der anderen Seite offene Grenzen und Förderung der Massenimmigranten aus Nordafrika, Pakistan und anderen muslimischen Ländern, die sich – soweit schon da – leicht für die Separation mobilisieren lassen. Zur Problematik informativ z.B.:
      https://eussner.blogspot.de/2017/08/katalonien-auf-dem-weg-ins-kalifat.html

      In einigen Jahrzehnten können die Katalanen ihren Stolz auf ihre Sprache und ihre Kultur begraben, angesichts der Mehrheit islamischer Fremder, die sie massenhaft hereingeholt haben.
      Langfristig ethnosuizidal (selbstmörderisch) wie in Deutschland.
      Finis Catalonia. Finis Germania.

  4. Kuhn sagt:

    Der Aderlass hat begonnen, zwar fließt noch kein „Blut“ das kommt bestimmt noch. Klar, daß sich Spanien wehrt, Katalonien und Mallorca sind doch enorme Touristenmagnete, auf diese Steuern will das Land nicht verzichten und die EU erst, wenn es zur Selbstständigkeit von beiden Regionen kommen sollte, wäre das der Anfang vom Ende der EU, denn dann würden wahrscheinlich noch mehrere Kandidaten folgen. Wäre gut, denn dann könnte die EU endlich reformiert werden, kleiner und vor allem mit neuen, unverbrauchten Politikern, die höchstens 8 Jahre am Ruder bleiben dürfen.
    Jetzt scheint ja die EU eine lebenslange Versicherung für Politiker zu sein. Ein Unding. Vor allem frage ich mich, welche Qualifikationen die mitbringen.

    • Walter F. sagt:

      Zu den „Qualifikationen“ (Ausnahmen bestätigen die Regel) gehören Skrupellosigkeit, Geldgier, Größenwahn und ein abgrundtiefer Hass auf den Pöbel, der die Herrschaften nicht einmal abwählen kann, sobald sie im Amt sind.

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