Moskau. Die Veröffentlichung brisanter Luftaufnahmen vom syrischen Kriegsschauplatz durch das russische Verteidigungsministerium wirft erneut Fragen nach der Rolle der USA im Syrien-Konflikt auf. Das Ministerium präsentierte der Öffentlichkeit am Sonntag eine Reihe von Aufnahmen, die Ausstattung und Angehörige amerikanischer Sonderkommandos inmitten von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) kontrollierten Territoriums zeigen.
Der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, legte am Dienstag nach und erklärte: „Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß auf den Bildern der IS-Stützpunkte, die nun von US-Spezialeinheiten besetzt sind, keine Spuren von Kämpfen und keine Einschlagkrater von Geschossen und Bomben zu sehen sind.“ Konaschenkow unterstrich auch, daß die auf den Bildern erkennbaren US-Militärgehörigen, obwohl auf IS-Territorium, „nicht einmal simple Wachen aufgestellt haben – von Verteidigungsmaßnahmen ganz zu schweigen”. „All das wirft die Frage auf: Mit wem und gegen wen kämpfen die amerikanischen Spezialeinheiten in Syrien”, sagte der Sprecher.
Auf den Bildern, die nach Angaben aus Moskau zwischen dem 8. und 12. September entstanden, sollen inmitten der ausgemachten IS-Bereitstellungsräume unter anderem größere Zahlen an leichten US-Panzerwagen vom Typ „Hummer“ erkennbar sein, die normalerweise von US-Sondereinheiten verwendet werden.
Jetzt fordert Moskau von Washington eine Erklärung. Offiziell bekämpfen die USA die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). „Argumentierte Erklärungen dazu haben wir bislang keine erhalten”, sagte Pressesprecher Konaschenkow. (mü)
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