Berlin/Warschau. An der europäischen Asylfront zeichnet sich eine neue Entwicklung ab. Offenbar entwickelt sich eine weitere Schleuserroute für Illegale, und zwar über Polen. Die Aufgriffe an der deutsch-polnischen Grenze häufen sich.
Bei der Bundespolizei wird eingeräumt, daß eine Häufung von Fällen zu verzeichnen sei, „die wir vorher nicht kannten”, wie ein Sprecher mitteilt. Es sei derzeit aber noch unklar, ob es Verbindungen oder vielmehr einen Trend gebe.
Erst vor wenigen Tagen hatte die Bundespolizei im sächsischen Bad Muskau 40 Iraker in Gewahrsam genommen. Einige von ihnen erklärten laut Polizei, daß sie mit einem Lastwagen von der Türkei nach Polen gebracht worden seien. Die Schlepper hätten sich abgesetzt, die „Flüchtlinge“ seien dann zu Fuß nach Deutschland gegangen. Ende August hatte die Bundespolizei bereits 20 Iraner und Iraker, unter ihnen auch Kinder, auf einer Bundesstraße bei Heinersdorf im brandenburgischen Grenzgebiet aufgegriffen. Auch sie gaben laut Polizei an, mit einem Lastwagen eingeschleust und dann abgesetzt worden zu sein. (mü)