In Syrien rückt das Ende des Krieges in Sicht: Wiederaufbau würde 170 Milliarden Euro kosten

15. September 2017
In Syrien rückt das Ende des Krieges in Sicht: Wiederaufbau würde 170 Milliarden Euro kosten
International
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Foto: Symbolbild

Damaskus. Während die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien ihrer Vernichtung entgegenblickt, beginnen die Kalkulationen für den Wiederaufbau des in weiten Gebieten zerstörten Landes. Die Wirtschaft liegt am Boden, rund die Hälfte der Bevölkerung ist auf der Flucht. Derzeit befinden sich 23 Prozent des syrischen Staatsgebietes unter Kontrolle der Kurden, 15 Prozent noch in der Gewalt des IS und zwölf Prozent in der Hand diverser Rebellen.

Rund zwei Drittel der derzeit auf 16 Millionen Menschen geschätzten Bevölkerung leben in Städten und Gebieten unter Kontrolle der Assad-Regierung.

Jihad Yazigi, der den wöchentlichen „Syria Report“ zur Wirtschaftslage des Landes herausgibt, rechnet mit einer spürbaren Verbesserung der Situation, wenn die Stromversorgung wieder hergestellt ist und die Öl- und Gasförderung wieder in Schwung kommt. Er erwarte aber keinen wirklichen Wiederaufbau.

Nach Yazigis Angaben würde ein Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur, Fabriken und Wohnhäuser rund 170 Milliarden Euro kosten. Der Regierung in Damaskus fehle dieses Geld jedoch ebenso wie den zwölf syrischen Banken. Auch syrische Exilanten schickten nur wenig Geld, so daß Damaskus auf ausländische Mittel angewiesen sei. Mögliche Kapitalgeber wie die EU, die Weltbank oder die Golfstaaten fielen allerdings als Kreditgeber aus – die politischen Gräben zwischen Syrien und dem Westen sind tief und noch lange nicht wieder zugeschüttet. (mü)

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