London. Im Nahen Osten steht die Kopfabschneidermiliz „Islamischer Staat“ (IS) vor dem militärischen Ende. Jetzt versucht sie offenbar, den Mangel an Kämpfern durch die verstärkte Rekrutierung von Frauen auszugleichen. Zu diesem Schluß kommt eine Studie des britischen Forschungsinstituts IHT Markit.
Demnach sind Frauen für den IS eine Art „unerschlossene Reserve“, die es jetzt zu mobilisieren gelte. Die britische Studie weist darauf hin, daß es im Kampf um die nordirakische Stadt Mossul immerhin 40 Selbstmordattentäterinnen gegeben habe – so viele wie nie zuvor. Es sei unklar, ob es sich dabei um letzte Widerstandsnester oder bereits um einen Trend gehandelt habe, heißt es.
Tatsache sei aber, daß der IS seine Rhetorik verändert habe und Frauen neuerdings nicht mehr nur in der Rolle der Ehefrau und Mutter, sondern auch als Aktivistin im Kampf sehe. So will etwa auch das erste Frauenmagazin der pakistanischen Taliban gezielt Frauen überzeugen, in den Dschihad zu ziehen. Frauen sollen „herauskommen und sich den Heiligen Kriegern anschließen”, ist dort zu lesen. Auch der Umgang mit leichteren Waffen wird den Aktivistinnen empfohlen. (mü)