Ehrgeiziges Technologie-Projekt: China plant Überschall-Hochgeschwindigkeitszug

4. September 2017
Ehrgeiziges Technologie-Projekt: China plant Überschall-Hochgeschwindigkeitszug
International
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Foto: Symbolbild

Peking. Die rasant aufstrebende Wirtschafts- und Technologiemacht China setzt Akzente. Jetzt entwickelt der staatliche chinesische Raumfahrtkonzern einen neuen Hochgeschwindigkeitszug, der eine Spitzengeschwindigkeit von sagenhaften 4.000 km/h erreichen soll. Das Fahrzeug wäre mit diesem Tempo dreimal schneller als der Schall. Ungeklärt ist allerdings noch, wie und ob der menschliche Körper die Beschleunigung auf diese hohe Geschwindigkeit verkraftet.

Das technische Konzept sieht vor, daß der künftige Rekordzug in luftleeren Röhren auf Magnetschienen dahinbraust. Auf Kurzstrecken innerhalb Chinas soll die Bahn „nur“ mit Tempo 1000 unterwegs sein. Auf Langstrecken, beispielsweise nach Europa, soll der „fliegende“ Zug seine Topgeschwindigkeit von 4.000 km/h fahren. Das wäre zehnmal schneller als die derzeitige Maximalgeschwindigkeit von Zügen. Von Peking nach Wuhan – 1.055 Kilometer Distanz – wäre man mit dem neuen Superzug nur eine halbe Stunde unterwegs. Der Strom für den Zug soll teils aus Solarzellen, die auf den Röhren montiert sind, teils aus Kernkraftwerken kommen.

Ein ungeklärtes Problem wäre die Belastung des menschlichen Körpers durch die gigantischen Geschwindigkeiten. Bei hohen Beschleunigungen sackt das Blut in die Beine, und das Gehirn wird nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt. Kampfpiloten tragen deshalb spezielle Druckanzüge, damit sie nicht während des Fluges ohnmächtig werden.

Kritiker an dem ehrgeizigen Projekt machen nicht nur Rentabilitätsargumente geltend, sondern verweisen auch auf Risiken durch Erdbeben. Außerdem könne kein Bremssystem eine Notbremsung einleiten.

Auch in anderen Ländern werden Hochgeschwindigkeitszüge entwickelt. Erst Anfang August wurden in Las Vegas auf der Magnetschwebebahn „Hyperloop“ Rekordgeschwindigkeiten von bis zu 310 Stundenkilometer erzielt. Hyperloop entwickelt derzeit auch eine Strecke zwischen Budapest, Wien und Preßburg, die womöglich schon 2020 die drei Städte in weniger als 20 Minuten miteinander verbinden soll. Das Unternehmen unterzeichnete im März 2016 eine diesbezügliche Vereinbarung mit der Slowakei. Auch die russische Eisenbahngesellschaft RZD plant den Bau einer Hyperloop-Linie zwischen Moskau und St. Petersburg. (mü)

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Diese Meldung ist wohl eine Zeitungsente, oder was? Es mag ja sein, daß ein Magnetschwebezug in einer Vakuumröhre derartige Geschwindigkeiten erreichen kann, aber damit normale Passagiere – schließlich keine Kampfpiloten – mit so einem Zug fahren können, dürfen die Beschleunigungs- und die Abbremsungswerte (Abbremsung ist negative Beschleunigung) nicht allzu hoch sein. Im übrigen muß die Abdichtung zwischen Röhre und Ein/Ausstieg nahezu perfekt sein.

    Soweit mir bekannt, ist der japanische Schinkansen der weltweit schnellste Zug auf herkömmlichen Schienen. Er soll so schnell wie eine Pistolenkugel oder gar noch schneller sein. Höhere Geschwindigkeiten sollte man deshalb den modernen Passagierflugzeugen überlassen!

  2. Fernglas sagt:

    Ein Papiertiger…

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