Deutsche Leitkultur: CDU-Politiker Spahn beklagt Zustand der „bedauerlichen kulturellen Gleichschaltung“

24. August 2017

Berlin. Eine „völlig neue Form der Parallelgesellschaft“ hat sich laut dem CDU-Politiker Jens Spahn in den urbanen Milieus in Metropolen wie Berlin gebildet. „Wir erleben, wie sich elitäre Hipster gegenüber den Normalbürgern abschotten. Das ist nicht weltoffen, sondern provinziell“, so Spahn in einem Beitrag in der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Es geht mir vor allem um uns Deutsche selbst“, meint Spahn, da es „eine anbiedernde Bereitschaft“ gebe, „vorschnell und ohne Not die eigene Muttersprache hintanzustellen – selbst in Situationen, wo das gar nicht nötig wäre“.

Die „elitären Hipster“ würden nicht nur diejenigen Deutschen, die wenig Englisch sprechen, ausgrenzen, sondern auch die Integration von Migranten erschweren: „Es ist doch absurd: Wir verlangen von Migranten mit Recht, daß sie Deutschkurse absolvieren, um sich zu integrieren. Währenddessen verlegen sich die Großstädte hipsterhaft aufs Englische und schotten sich so vom Otto Normalverbraucher ab.“

Spahn zieht dafür auch historische Parallelen: „Im 18. Jahrhundert wurde an allen europäischen Höfen französisch gesprochen“. Und weiter: „Versailles und die französische Kultur galt damals als Maß aller Dinge. Die Verwendung der Fremdsprache diente aber auch immer der Distinktion, der bewußten Abgrenzung zu den Unkundigen in den anderen Klassen: Bedienstete, Handwerker und Bauern sprachen kein Französisch. Heute erleben wir in den Biotopen unserer Großstädte eine neue Form dieser höfischen, elitären Kultur.“

Die in deutschen und europäischen Großstädten allgegenwärtige Verwendung des Englischen sei laut Spahn als „das augenfällige Symptom einer bedauerlichen kulturellen Gleichschaltung“ zu werten. (sp)

8 Kommentare

  1. Hans Lohm sagt:

    Naja….sind ja bald Wahlen,oder?

  2. Bernd Sydow sagt:

    Wenn der CDU-Politiker Spahn eine „völlig neue Form der Parallelgesellschaft“ in deutschen Metropolen beklagt, so folgt doch daraus, daß es dort eine schon existierende Parallelgesellschaft gibt. Über diese deckt Spahn allerdings aus verständlichen Gründen den Mantel des Schweigens, denn sie ist Folge einer grundfalschen Einwanderungspolitik, die auch seine CDU mit zu verantworten hat. Bei vielen muslimischen Zuwanderern – vornehmlich türkischen – ist eine Tendenz zur Segregation unverkennbar; man denke nur an das Fahnenmeer in den türkischen Nationalfarben bei Demonstrationen.

    Und was das Englische hierzulande betrifft: Bereits seit Jahrzehnten ist im öffentlichen Raum sowie in den deutschen Massenmedien (Hörfunk und Fernsehen) – im Internet sowieso – eine ansteigende Flut von Anglizismen zu konstatieren (Nur extrem wenige sind mittlerweile in den deutschen Wortschatz integriert, wie bspw. Computer, Mainstream, (englische) Queen etc.). Ich kann mich freilich nicht erinnern, daß Spahn gegen diese Anglisierung der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit jemals Stellung bezogen hat. Alles in allem würde ich Spahns Äußerungen in der linksliberalen ZEIT mit dem Wort „Wählerfang“ umschreiben.

  3. Hans S. II sagt:

    In dem Beitrag fehlt leider die Information, daß Jens Spahn am letzten Bilderbergertreffen teilgenommen hat.

  4. Trubadur sagt:

    In Spahns schwulem Millieu befinden sich wohl zu viele Englischkundige. Leider schließen auch viele Politiker von persönlichen Einzeleindrücken auf die Allgemeinheit. Dies lernt man eigentlich bereits in den ersten Semestern an Hochschulen, die einigermaßen wissenschaftliches Arbeiten lehren, nicht diesen elementaren Fehler zu machen, nicht mal in spontanen mündlichen Äußerungen. Aber Schwule in der CDU haben eben andere Probleme als die Normalbevölkerung. Vorschlag: Spahn, gehen Sie doch zur Bundeswehr. Soweit es mir bekannt ist, spricht man dort noch mehrheitlich deutsch, und Frau von der Leyhen begrüßt es wenn Schwule und Lesben dienen.
    CDU – ick liebe dir.

  5. Trill sagt:

    Die Hipster haben doch ein an der Waffel .wer mich mit Englisch in Deutschland anredet ,der bekommt dann was auf deutsch zu hören

  6. Georg sagt:

    Und wenn er es schafft jetzt noch einen schritt weiter zu denken, würde dieser systemling doch tatsächlich das wahre Problem erkennen, und müsste zur afd wechseln.
    Da das aber außerhalb seiner moralischen Fähigkeiten liegt, wie bei den meisten, dieser systemPolitiker, lassen wir uns eben weiter von umerzogenen lachnummern regieren.

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