Sewastopol/Moskau. Die seit 2014 wieder zu Rußland gehörende Krim ist nach wie vor im Visier der NATO. Rußland wird deshalb jetzt seinen hochmodernen Raketenschild auf der Krim durch ein Hochpräzisions-Radar vom Typ Woronesch-SM verstärken. Die Anlage, die die bereits seit Sowjetzeiten bestehenden „Dnjepr“-Radaranlage in Sewastopol ersetzen soll, ortet Ziele bis in den Zentimeterbereich und kann deshalb auch Tarnkappenflugzeuge erkennen.
Wie Sergej Bojew, der Generalkonstrukteur des Russischen Raketenangriff-Frühwarnsystems, erklärte, habe die Ukraine, die bis 2014 die Krim kontrollierte, den Radar in Sewastopol völlig vernachlässigt. Eine Modernisierung sei sinnlos. „Der Radar ist in einem sehr schlechten Zustand und muß durch Woronesch-SM ersetzt werden“, sagte Bojew.
Außer in Sewastopol seien „Dnjepr“-Radare nur noch in Balqasch (Kasachstan) und Murmansk im Dienst. Radare der Baureihe Woronesch gehören dagegen laut dem Chefkonstrukteur zu den stärksten weltweit. Die Version „SM“ entdecke Ziele mit Zentimetergenauigkeit.
Experten weisen darauf hin, daß solche Radare Tarnkappenflugzeuge und Schiffe ihrer Tarnung berauben. Vor allem US-amerikanische Tarnkappen-Programme würden dadurch wertlos gemacht. (mü)