Berlin. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) wird von seiten der Union vorgeworfen, linksextreme Gewalt zu verharmlosen. Das ist die Reaktion auf die „Warnung“ Gabriels, linke und rechte Gewalt gleichzusetzen. Schließlich habe Deutschland kein Problem mit Linksterrorismus, dieser sei in den siebziger und achtziger Jahren erfolgreich bekämpft worden. „Aber wir haben über 200 Tote von Rechtsterroristen. Und deswegen darf man jetzt auch nicht so tun, als ob wir ein gleichgelagertes Problem hätten. Man darf nie anfangen, die Dinge zu relativieren, sondern muß die Kinder beim Namen nennen. Und das ist rechter Terror“, meinte Gabriel im Interview mit dem Internetportal „Buzzfeed Deutschland“.
Gabriel habe sich laut eigener Aussage darüber geärgert, daß nach den linksextremen Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg so getan worden sei, als sei „linke und rechte Gewalt identisch“. Dabei, so der Außenminister, wisse man, daß die meisten Gewalttäter „in so einer Hooligan-Art rumgerannt sind“.
Damit widerspricht sich der Spitzenpolitiker selbst: noch kurz nach den linken Ausschreitungen hat er die Randalierer als „Schwerverbrecher“ und „Terroristen“ bezeichnet. Es sei unverantwortlich, sie als „linke Aktivisten“ zu verharmlosen. (tw)